Arbeitsvertrag einfach erklärt!

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Aktualisiert: 05.03.2024 Lesedauer: ca 3min

Frau mit Vertrag in der Hand

Sobald du einen neuen Job suchst, wird das Thema Arbeitsvertrag aufkommen. Ein Arbeitsvertrag ist eine Vereinbarung zwischen dir und deinem Arbeitgeber, womit alle relevanten arbeitsrechtlichen Themen wie Arbeitszeit, Urlaubsanspruch, Kündigungsfrist und Co. festgehalten werden. Dabei solltest du einige Dinge beachten, bevor du deinen Arbeitsvertrag unterschreibst. 

Was ist ein Arbeitsvertrag? 

Der Arbeitsvertrag definiert  alle Rechte und Pflichten zwischen Arbeitnehmerin und Arbeitgeberin und dient im Falle von Fragen und Missverständnissen als bindende Vereinbarung. Im Zweifelsfall kannst du dich immer auf deinen Arbeitsvertrag berufen, deine Arbeitgeberin darf keine Entscheidungen treffen, die diesem  widersprechen. Es gibt keine zwingende Form des Arbeitsvertrages, das heißt grundsätzlich kann der Arbeitsvertrag auch mündlich geschlossen werden. Zu deiner eigenen Sicherheit empfehlen wir dir jedoch einen schriftlichen Arbeitsvertrag - so hast du alles schwarz auf weiß! Zwei wichtige Dinge müssen in deinem Arbeitsvertrag enthalten sein: 1. Du verpflichtest dich zur Arbeit 2. Du wirst dafür entlohnt und erhältst ein Gehalt

In der Regel enthält ein Arbeitsvertrag folgende Punkte:

  • Beginn des Arbeitsverhältnisses 

  • Ende des Arbeitsverhältnisses (nur bei einem befristeten Vertrag) 

  • Arbeitsort

  • Gehalt & Entlohnung

  • Arbeitszeiten & Überstundenregelung

  • Probezeit

  • Kündigungsfrist

  • Urlaubsanspruch

  • Sonderzahlungen 

  • Sonstige Vereinbarungen (z.B. Konkurrenzklausel, Homeoffice-Vereinbarung etc.) 

#hokifyexpertentipp: Dein Arbeitsvertrag darf dich im Vergleich zum Tarifvertrag und den rechtlichen Gesetzen nicht benachteiligen - du darfst z.B. nicht weniger als den Mindestlohn bzw. tarifvertraglichen Mindestlohn verdienen. Lies dir nicht nur deinen Arbeitsvertrag, sondern auch den Tarifvertrag gründlich durch, bevor du unterschreibst. 

Nachweisgesetz 

Seit 2022 gibt es das Nachweisgesetz, das verlangt, dass Arbeitnehmerinnen die wesentlichen Arbeitsbedingungen schriftlich erhalten. Dazu gehören 15 einzelne Angaben wie Gehaltszusammensetzung, Überstundenregelung, Arbeitsort und Urlaubstage. Arbeitgeberin erfüllen diese Pflicht oft durch den Arbeitsvertrag oder ein separates Dokument. Die Informationen müssen spätestens am ersten Arbeitstag (Grundangaben) und innerhalb von sieben Tagen (weitere Angaben) nach Beginn der Beschäftigung übergeben werden. Der Rest der Informationen muss innerhalb eines Monats bereitgestellt werden. Oft werden die Arbeitsverträge entsprechend ergänzt oder es wird ein separates Nachweisdokument ausgehändigt.

Befristeter vs. Unbefristeter Arbeitsvertrag 

Es gibt zwei Arten von Arbeitsverträgen: befristete und unbefristete Arbeitsverträge. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden ist, dass der befristete Arbeitsvertrag zeitlich begrenzt ist und bereits das Beschäftigungsende festlegt. Bei einem unbefristeten Arbeitsvertrag endet das Arbeitsverhältnis erst mit einer Kündigung. Grundsätzlich ist der Arbeitgeberin überlassen, ob sie sich für einen befristeten oder unbefristeten Vertrag entscheidet. Befristete Verträge werden oft bei Saisonarbeit oder wenn es sich um ein zeitlich begrenztes Projekt handelt, angewendet. Für eine befristete Anstellung ist keine Kündigung notwendig, da das Arbeitsverhältnis nach einem bestimmten Zeitrahmen endet. 

#hokifyexpertentipp: Mehr zum befristeten und unbefristeten Arbeitsvertrag findest du hier! 

Kündigung Arbeitsvertrag

Die meisten Arbeitsverträge legen fest, innerhalb welcher Frist du den Vertrag kündigen kannst. Deine Arbeitgeberin darf jedoch nicht die gesetzlichen oder tariflichen Kündigungsfristen im Vertrag unterschreiten. Gleichzeitig ist es möglich, längere Fristen zu vereinbaren, jedoch unter der Bedingung, dass das Gleiche auch für dich als Arbeitnehmerin gilt, was für die Arbeitgeberin gilt. Häufig wird im Vertrag festgehalten, dass die gesetzlichen oder tariflichen Kündigungsfristen anzuwenden sind. 

Arbeitsvertrag Minijob

Ein Arbeitsvertrag ist für jede Beschäftigungsform möglich - egal ob Vollzeit, Teilzeit oder Minijob. Wenn es sich um einen Minijob handelt, ist nicht viel anders als bei einem Arbeitsvertrag für eine Vollzeitbeschäftigung. Achte auf folgende Dinge im Vertrag: 

  • Ist der Lohn maximal so hoch wie die Minijobgrenze vorschreibt? (2024: 538 Euro) 

  • Gibt es eine Probezeit? 

  • Entspricht die wöchentliche und tägliche Arbeitszeit deinen Vorstellungen und ist tarifvertraglich erlaubt? 

Fazit

Ein Arbeitsvertrag dient dazu, die Rechte und Pflichten von Arbeitnehmerin und Arbeitgeberin zu definieren und dient als Leitfaden für den Arbeitsalltag. Neben dem Tarifvertrag ist der Arbeitsvertrag eines der wichtigsten Arbeitsdokumente - bestehe am besten immer auf einen schriftlichen Arbeitsvertrag und unterschreibe diesen erst nachdem du ihn gründlich gelesen hast! 

Xheva (ausgesprochen Tschewa you're welcome) hat ihr Kommunikationswirtschaftsstudium in der Tasche und ist Content Marketing & Communications Managerin bei hokify. In dieser Rolle beschäftigt sie sich hauptsächlich mit den Themen Lehre, Ausbildung und Bewerbung. Damit Kandidat:innen bei der Jobsuche nicht so sehr verzweifeln wie sie, hat sie alle Tipps und Insiderinfos, die sie auch gerne am Anfang gehabt hätte.

Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Alle Personenbezeichnungen sind gelten für alle Geschlechter.

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