Gehalt: So ermittelst du deinen Marktwert

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Aktualisiert: 27.02.2024 Lesedauer: ca 3min

Junge Frau zählt ihr Gehalt

Sind 2500€ ein angemessenes Gehalt? Und wie viel kannst du verlangen, wenn du einen neuen Job annimmst oder Gehaltsverhandlungen führst? Das Thema Gehalt kann ganz schön kompliziert sein: Du willst genug verdienen, um dein Leben zu leben, aber nicht so viel verlangen, dass du nicht für den Job in Frage kommst. Wie findest du also heraus, wie hoch dein Gehaltsanspruch sein kann? Wir haben eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für dich. 

Wie viel Gehalt kann ich verlangen? 

Die Antwort ist immer: Das kommt drauf an. Dein Gehalt wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die unterschiedlich starken Einfluss auf die Höhe deines Gehalts haben: 

Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie viel Gehalt du verlangen kannst, solltest du versuchen, deinen ungefähren Marktwert zu ermitteln. 

Gehalt recherchieren 

Es gibt verschiedene Anhaltspunkte, die du nutzen kannst, um deinen Marktwert und damit dein mögliches Gehalt zu ermitteln:

  • Tarifverträge

  • Stelleninserate und Jobausschreibungen 

  • Bewertungs- und Vergleichsplattformen 

  • Gespräche mit Kolleginnen, Freundinnen und Familie 

Tarifverträge

Gibt es einen Tarifvertrag für die Branche, in der du einen Job suchst, kann das ein guter erster Anhaltspunkt sein. Tarifverträge geben meist einen Mindestlohn oder ein Mindestgehalt an, das eine gute Ausgangsbasis sein kann. Selbst wenn es für deine Region keinen Tarifvertrag gibt oder das Unternehmen, in dem du arbeiten möchtest, nicht tarifgebunden ist, kann dir der Tarifvertrag einer ähnlichen Branche einen guten Überblick über branchenübliche Mindestgehälter und übliche vertragliche Rahmenbedingungen geben. 

Stelleninserate und Jobausschreibungen 

Auch wenn es nicht verpflichtend ist, geben immer mehr Unternehmen ein mögliches Gehalt in den Stellenausschreibungen an. Eine Recherche auf einer Jobplattform kann dir also auch ein gutes Gefühl dafür geben, wie viel Bezahlung in der Branche für dein Joblevel üblich ist. Auch hier gilt: Sehr oft wird das Mindestgehalt angegeben, auf dem aufgebaut wird, wenn du zusätzlich qualifiziert bist. 

Bewertungs- und Vergleichsplattformen

Online-Plattformen wie kununu oder glassdoor können ebenfalls einen guten Richtwert geben. Bei der Bewertung wird sehr oft auch das Gehalt mit abgefragt, um einen ungefähren Richtwert für das Unternehmen zu geben. Oft werden diese Angaben auch zu einem Branchenmittelwert zusammengeführt, der als Orientierung dienen kann. 

Gespräche und Austausch 

Auch wenn Geld und Gehalt oft immer noch ein Tabuthema sind, sind mittlerweile mehr Menschen offen dafür, über ihr Gehalt zu sprechen. Hast du Kolleginnen, Freunde oder Familie in einer ähnlichen Branche? Vielleicht könnt ihr euch mal ganz entspannt darüber austauschen und eure Erfahrungen vergleichen - normalerweise ist das für beide Seiten interessant und bringt Klarheit und Vorteile mit sich. 

Eigene Situation berücksichtigen 

Hast du einen ungefähren Richtwert oder eine Gehaltsspanne, kannst du nun deine eigene Situation berücksichtigen. Dazu zählen vor allem deine Ausbildung, deine Berufserfahrung in dieser Branche bzw. diesem Job und deine Zusatzqualifikationen. Hast du beispielsweise schon sehr viel Erfahrung in diesem Bereich oder zusätzliche Aus- und Weiterbildungen, kannst du grundsätzlich mehr verlangen. 

Zusätzlich solltest du dir immer überlegen, wie viel Geld du brauchst, um dein Leben zu finanzieren. Der beste Job bringt dir nichts, wenn du damit deine Kosten nicht decken kannst. Bevor du also auf Jobsuche gehst und in Gehaltsverhandlungen einsteigst, solltest du zumindest grob durchrechnen, wie viel Geld du im Monat brauchst. Im besten Fall deckt dein Gehalt allerdings nicht nur deine Fixkosten, sondern lässt dir noch genug Spielraum für Investitionen, Urlaube, Erspartes und Co. 

#hokifyexpertentipp: Bei Gehaltsangaben handelt es sich immer um Bruttoangaben. Um zu wissen, wie viel Geld du tatsächlich auf dein Konto bekommst, kannst du einen Brutto-Netto-Rechner nutzen. 

Verhandlungen vorbereiten 

Spätestens wenn du dich auf ein Bewerbungsgespräch vorbereitest, solltest du dir überlegen, wie viel Gehalt du tatsächlich für dieses Jobangebot verlangen möchtest. Gibt es eine Gehaltsangabe in der Stellenausschreibung, kannst du dich gut daran orientieren. Vergiss jedoch nicht, dass das meistens Mindestangaben sind und du - sofern du es begründen kannst - grundsätzlich auch mehr verlangen kannst. Am besten legst du dir eine Gehaltsspanne zurecht, in der du dein Minimumgehalt und deinen Zielwert festlegst. Außerdem solltest du dir überlegen, ob du bereit bist, Zusatzleistungen oder Benefits gegen einen kleinen Teil deines Gehalts zu tauschen - das können beispielsweise Essenszuschüsse, Gesundheitsmaßnahmen, ein Dienstwagen oder Ähnliches sein. 

Leg dir außerdem einige Argumente zurecht, mit denen du begründen kannst, warum dir dieses Gehalt zusteht. Argumente für ein höheres Gehalt sind zum Beispiel: 

  • Absolvierte Aus-, Fort- und Weiterbildungen 

  • Berufserfahrung in diesem Bereich (oder Erfahrung durch Praktika, Freiwilligenarbeit und Ähnliches) 

  • Motivation, Soft Skills oder Ähnliches (denk daran, Beispiele zu geben) 

  • Überqualifikation - bringst du mehr mit als in der Ausschreibung angegeben? 

  • Sonstige Fähigkeiten, Charakterzüge und Ähnliches, das dem Betrieb einen Mehrwert bringt. 

  • Gehst du von deiner Seite einen Kompromiss ein (z.B. willst du eigentlich nur 30 Stunden arbeiten, stimmst aber zu, 38,5h zu machen) kann das auch ein Argument für ein höheres Gehalt sein.

#hokifyexpertentipp: In manchen Bereichen (z.B. Gesundheitswesen, öffentlicher Dienst…) sind bestimmte Gehaltsklassen festgelegt, die keinen oder nur sehr wenig Verhandlungsspielraum lassen. In diesem Fall kannst du zwar versuchen, zu verhandeln, meist wird es jedoch darauf hinauslaufen, dass du das Angebot des Arbeitgebers annehmen musst. 

Fazit 

Auch wenn es schwierig sein mag: Gute Vorbereitung hilft bei Gehaltsverhandlungen! Mit ein wenig Recherche auf Online-Plattformen, in Stelleninseraten und in deinem persönlichen Umfeld kannst du einen guten Eindruck bekommen. Um deinen persönlichen Marktwert zu ermitteln, musst du dann noch deine persönliche Situation, also deine Qualifikation und Erfahrung, miteinbeziehen.

Julia ist gut darin, die Schwerkraft auszutricksen und schlecht darin, den Weg ohne Google Maps zu finden. Ihre Leidenschaft für Sprache und hat sie über die Tourismusindustrie zur Kommunikationsbranche geführt, wo sie ein Masterstudium in Digital Marketing und Kommunikation absolviert hat. In den hokify Karriere-Tipps versorgt sie dich regelmäßig mit den wichtigsten Tipps, Tricks und Infos rund um den Arbeitsalltag (inklusive dessen rechtlichen Regelungen) und den Arbeitsmarkt, damit du hoffentlich informierter in dein Berufsleben startest, als sie es anfangs war.

Ausschließlich zur besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weibliche Sprachformen verzichtet. Alle Personenbezeichnungen sind demnach geschlechtsneutral zu verstehen.

Tipps für deine erfolgreiche Jobsuche!

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