Richtig kündigen - mit Vorlage für dein Kündigungsschreiben!

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Aktualisiert: 21.02.2024 Lesedauer: ca 3min

Kündigungsschreiben auf einer Schreibmaschine

Time To Say Goodbye: Du möchtest deinen Job kündigen, weißt aber nicht, was du bei Kündigungsfrist, Kündigungsschreiben und Co. beachten musst? Wir haben eine Schritt-für-Schritt Anleitung mit allen wichtigen Informationen rund um den Jobwechsel für dich! 

#hokifyexpertentipp: Ganz unten findest du eine kostenlose Vorlage für dein Kündigungsschreiben zum Download!

Kündigung vs. einvernehmliche Aufhebung 

Bei der Beendigung eines Dienstverhältnisses kommt es immer darauf an, ob das Verhältnis einseitig (Kündigung) oder beidseitig (Auflösung) beendet wird. Je nachdem gelten andere Regeln, Fristen und Rahmenbedingungen. 

Kündigung

Eine Kündigung ist immer einseitig. Das bedeutet, dass immer entweder die Arbeitgeberin oder die Arbeitnehmerin den Arbeitsvertrag beendet. Nachdem in diesem Fall ja du kündigen möchtest, ignorieren wir die Arbeitgeberseite vorerst und konzentrieren uns auf die sogenannte “Eigenkündigung”, also die Kündigung durch den Arbeitnehmer. Grundsätzlich brauchst du dafür (im Gegensatz zum Arbeitgeber) keinen Grund, sondern kannst unter Einhaltung aller Rahmenbedingungen auch ohne die Angabe von Gründen deinen Job kündigen. Du verlierst dadurch auch nicht automatisch den Anspruch auf Arbeitslosengeld oder Ähnliches, solange du dich rechtzeitig als arbeitslos bzw. arbeitssuchend meldest - genauere Informationen dazu findest du bei der Bundesagentur für Arbeit.  

Bei einer Kündigung gelten immer die im Arbeits- oder Tarifvertrag vereinbarten Regeln und Fristen für die Kündigung. Dazu zählen beispielsweise deine Ansprüche auf Sonderzahlungen, die Kündigungsfrist und Ähnliches. Sollten keine Vereinbarungen im Vertrag festgelegt sein und kein Tarifvertrag vorliegen, gilt die gesetzliche Kündigungsfrist.  

Einvernehmliche Auflösung

Bei einer einvernehmlichen Auflösung wird der Arbeitsvertrag von beiden Parteien gemeinsam aufgelöst. Dabei gelten keine Regeln, Fristen oder Ähnliches, sondern Arbeitgeber und Arbeitnehmer entscheiden gemeinsam wann sie das Dienstverhältnis beenden. Das ist der große Vorteil einer einvernehmlichen Kündigung: Du bist nicht an die Kündigungsfrist gebunden und kannst mit deiner Arbeitgeberin gemeinsam entscheiden, wann ihr das Dienstverhältnis beendet. Du hast, sofern das in deinem (Tarif)vertrag festgelegt ist, trotzdem Anspruch auf anteilige Sonderzahlungen und anteiligen Urlaub

Kündigungsfrist

Die Kündigungsfrist definiert wann und wie ein Arbeitsvertrag gekündigt werden kann und wie viel Zeit zwischen der Kündigung und dem letzten Arbeitstag vergehen muss. Grundsätzlich kann diese im Dienstvertrag oder Tarifvertrag festgelegt sein. Ist weder in deinem Dienstvertrag noch in deinem Tarifvertrag eine Kündigungsfrist festgesetzt, gilt die gesetzliche Kündigungsfrist. Die gesetzliche Kündigungsfrist beträgt vier Wochen zum 15. und Monatsletzten. Das bedeutet, dass du nur zum 15. und am letzten Tag des Monats kündigen kannst und von da an noch 4 Wochen bis zu deinem letzten Arbeitstag im Unternehmen bist. Selbst wenn du dein Kündigungsschreiben schon früher einreichst, gilt deine Kündigung immer erst mit der nächsten Gelegenheit (15. oder Monatsletzter). 

Beispiel:
Du sagst deiner Chefin am 13.2, dass du kündigen wirst und gibst dein Kündigungsschreiben ab. Darin steht, dass du zum 15.2 kündigst. Deine Kündigungsfrist sind vier Wochen ab diesem Zeitpunkt - dementsprechend ist dein letzter Arbeitstag der 15.3., wenn du keine Urlaubstage mehr aufzubrauchen hast. 

#hokifyexpertentipp: Eine fristlose Kündigung ist eine Kündigung, bei der die Kündigungsfrist nicht eingehalten wird. Dafür muss jedoch ein wichtiger Grund vorliegen. Durch diesen Grund muss es für dich als Arbeitnehmer unzumutbar sein, weiterhin bei deinem Arbeitgeber zu arbeiten. Auch wenn keine genauen Gründe definiert sind, sondern es auf den Einzelfall ankommt, fallen darunter Gründe wie keine oder unpünktliche Lohnauszahlung, (sexuelle) Belästigung, Gewalt, Straftaten der Vorgesetzten und Ähnliches.  

Kündigungsschreiben

Dein Kündigungsschreiben ist deine formale, schriftliche Kündigung. Diese ist notwendig, um sicherzugehen, dass alle Beteiligten auf demselben Stand sind und alle Fristen eingehalten wurden. Dein Kündigungsschreiben sollte die folgenden Infos beinhalten: 

  • Datum & Ort 

  • Deinen Namen und evtl. Geburtsdatum 

  • Den Namen und die Anschrift der Firma

  • Datum der Kündigung 

  • Letzter Arbeitstag/”unter Einhaltung der Kündigungsfrist”

  • Unterschrift des Kündigenden (also von dir!) 

  • Optional: Bitte um Dienstzeugnis

Meist sind Kündigungen eher kurz gehalten und bestehen nur aus wenigen Sätzen. Solange alle relevanten Informationen enthalten sind, reicht das auch voll und ganz. 

#hokifyexpertentipp: Mit Ende deines Dienstverhältnisses steht dir ein Dienstzeugnis zu, wenn du darum bittest. Darin muss die Dauer deines Arbeitsverhältnisses, dein Einsatzbereich und deine Verantwortlichkeiten definiert sein. Optional kann auch eine Bewertung deiner Leistung inkludiert sein, wobei das Zeugnis dein berufliches Weiterkommen nicht behindern darf. 

Letzter Arbeitstag 

In der Kündigungsfrist solltest du versuchen, deine Verantwortlichkeiten und Agenden möglichst sauber und klar zu übergeben, damit auch nach deinem letzten Arbeitstag alles rund laufen kann. An deinem letzten Arbeitstag solltest du noch einige Aspekte beachten, bevor du deiner ehemaligen Arbeitgeberin den Rücken kehrst. Je nach Job können das ganz unterschiedliche Dinge sein - hier sind einige Beispiele, auf die du an deinem letzten Arbeitstag nicht vergessen solltest: 

  • Räume deinen Platz/Pausenraum oder andere private Dinge weg oder nimm sie mit nach Hause 

  • Lass dir dein Arbeitszeugnis ausstellen 

  • Verabschiede dich von deinen Kolleginnen und Vorgesetzten 

  • Gib deine Uniform zurück 

  • Gib alle Schlüssel, Keycards und Ähnliches zurück 

  • Lösche deine Daten oder setze deine Arbeitsgeräte (Laptop, Handy) zurück, bevor du deine Arbeitsgeräte zurückgibst

Fazit

Willst du deinen Job kündigen, solltest du einen Blick in deinen Arbeitsvertrag und deinen Tarifvertrag werfen, um herauszufinden, welche Rahmenbedingungen für dich und deine Arbeitgeberin gelten. Setzen weder dein Arbeits- noch dein Tarifvertrag eine Kündigungsfrist fest, gilt die gesetzliche Kündigungsfrist von 4 Wochen zum 15. und Monatsletzten. In deinem Kündigungsschreiben musst du keinen Grund für deine Kündigung nennen, solltest jedoch immer das Kündigungsdatum und die Kündigungsfrist inkludieren. 

Dokumente zum Herunterladen

Julia ist gut darin, die Schwerkraft auszutricksen und schlecht darin, den Weg ohne Google Maps zu finden. Ihre Leidenschaft für Sprache und hat sie über die Tourismusindustrie zur Kommunikationsbranche geführt, wo sie ein Masterstudium in Digital Marketing und Kommunikation absolviert hat. In den hokify Karriere-Tipps versorgt sie dich regelmäßig mit den wichtigsten Tipps, Tricks und Infos rund um den Arbeitsalltag (inklusive dessen rechtlichen Regelungen) und den Arbeitsmarkt, damit du hoffentlich informierter in dein Berufsleben startest, als sie es anfangs war.

Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Personenbezeichnungen verzichtet. Alle Personenbezeichnungen sind demnach geschlechtsneutral zu verstehen.

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