Fehler im Job: das kannst du tun!

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Aktualisiert: 21.12.2022 Lesedauer: ca 3min

Junge Kellnerin hat Fehler im Job gemacht

Verlesen, falsches Produkt verwendet, ein Komma vergessen, eine blöde Bemerkung gemacht oder schlicht und einfach eine Information übersehen: Fehler passieren im Arbeitsalltag immer wieder. Was eigentlich ganz normal und menschlich ist, kann im ersten Moment Panik auslösen: Was passiert, wenn ich einen Fehler im Job gemacht habe? Welche Konsequenzen erwarten mich? Fehler im Job sind jedoch nur noch halb so schlimm, wenn du lernst, richtig damit umzugehen. 

Keine Panik schieben - Fehler passieren

Zuallererst: Ruhe bewahren. Egal wie groß oder dramatisch der Fehler im ersten Moment auch wirken mag in Panik auszubrechen hilft nicht. Atme tief durch und versuche, nicht die Kontrolle über deine Emotionen zu verlieren. Eine emotionale Reaktion oder Panik kann schnell zu Folgefehlern führen oder den Fehler noch verstärken. Nimm dir kurz Zeit, dich aus der Situation heraus zu nehmen und dich zu beruhigen, bevor du weitere Handlungsschritte setzt. So behältst du einen kühlen Kopf und kannst besser auf die Situation reagieren.

Fehler einschätzen

Nimm dich zurück und versuche, die Situation so nüchtern und objektiv wie möglich zu betrachten, ohne deine Emotionen teilhaben zu lassen. Dabei solltest du dich Folgendes fragen: 

  • Was ist passiert? 

  • Wie groß ist der Schaden? 

  • Hast du Geld verloren oder sind Kundinnen betroffen? 

  • Wurden interne Prozesse gestört oder falsche Informationen weitergegeben? 

  • Welche anderen Auswirkungen könnte der Fehler haben? 

  • Kann der Fehler rückgängig gemacht oder wieder gut gemacht werden? 

So kannst du einschätzen, wie schwer dein Fehler ist. Hast du nur vergessen, einen Anhang in einer E-Mail mitzuschicken oder hast du aus Versehen das gesamte Vermögen des Unternehmens verprasst? Je nachdem wie schwerwiegend dein Fehler war, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, damit umzugehen.

#hokifyexpertentipp: Solange Fehler nicht vorsätzlich passieren, sind sie kein Entlassungs- und in der Regel auch kein Kündigungsgrund. Du musst also im Normalfall keine Angst davor haben, wegen eines Fehlers deinen Job zu verlieren.

Fehler kommunizieren

Die Frage, die du dir nach einem Fehler immer stellen solltest, ist nicht OB du jemandem davon erzählst, sondern WEM. Den Fehler zu vertuschen kann nicht nur schwerwiegende Folgen haben, sondern auch zu schlechtem Gewissen führen. Selbst wenn es nur deine Lieblingskollegin ist, jemanden einzuweihen und eine zweite Meinung zu bekommen kann oft schon reichen, um den Fehler nicht mehr so schlimm wirken zu lassen. Außerdem kann die Person hilfreich dabei sein, den Fehler einzuschätzen und Lösungsansätze zu finden. Sobald dein Fehler gröbere Auswirkungen hat (z.B. Umsatzverlust, Kundinnen sind betroffen, Arbeitsprozesse gestört...) solltest du deiner direkten Vorgesetzten davon erzählen. Nimm dir Zeit dafür und erkläre, wie das Missgeschick passiert ist und was die Auswirkungen sind. Gemeinsam könnt ihr dann überlegen, wie ihr mit der Situation umgeht.

#hokifyexpertentipp: Im besten Fall überlegst du dir schon bevor du zu deiner Vorgesetzten gehst, wie du die Situation am besten lösen oder wiedergutmachen kannst. So hast du schon einen Vorschlag und zeigst, dass du gewillt bist, Verantwortung für deinen Fehler zu übernehmen.

Wiedergutmachung oder Entschuldigung

Ist es möglich deinen Fehler auszubessern oder rückgängig zu machen, solltest du das auf jeden Fall tun. Und auch wenn es nicht möglich ist, die Konsequenzen deines Fehlers abzuschwächen oder ungeschehen zu machen, solltest du dich zumindest bei den betroffenen Personen entschuldigen. Sind Kundinnen oder Gäste betroffen, kann zum Beispiel ein Rabatt oder ein kostenfreier Service angeboten werden. Achte dabei darauf, was genau das Problem ist, das durch den Fehler ausgelöst wurde und versuche, eine alternative Lösung zu finden, die für alle Beteiligten passt. Wenn es keine Lösung gibt, solltest du zumindest eine Kompensation (z.B. Rückerstattung des Kaufpreises) anbieten.

#hokifyexpertentipp: Stehe zu deinen Fehlern, entschuldige dich ehrlich und tue was du kannst, um den Fehler wiedergutzumachen. Übertreibe es aber nicht - du musst dich nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit nochmals entschuldigen oder noch lange danach peinlich betroffen davon sein. Versuche aus Fehlern zu lernen und sie dann hinter dir zu lassen.

Aus Fehlern lernen

Sometimes you win, sometimes you learn. Fehler sind menschlich und passieren, das heißt jedoch nicht, dass sie unnütz sind. Fehler im Job zu machen bedeutet nämlich auch, im Job zu lernen und dich weiterzuentwickeln. Machst du den Fehler einmal, wird er dir vermutlich nicht so schnell ein zweites Mal passieren, weil du in Zukunft besonders darauf achten wirst, diesen Fehler zu vermeiden. Reflektiere für dich, warum der Fehler überhaupt passieren konnte und wie du ihn in Zukunft vermeiden kannst. Du kannst auch um Feedback von deinen Kolleginnen und Vorgesetzten bitten oder deine Erkenntnisse mit deinem Team teilen, wenn du denkst, dass das dabei hilft den Fehler in Zukunft zu vermeiden.

Fazit

Fehler zu machen ist menschlich - wichtig ist jedoch, dass du Ruhe bewahrst und den Fehler im ersten Schritt einfach mal analysierst. Entscheide dich, wem du von dem Fehler erzählst und wie du am besten damit umgehst. Eine Entschuldigung oder Wiedergutmachung ist meist ein guter Ansatz. Außerdem ist es wichtig, aus deinen Fehlern zu lernen, um in Zukunft ähnliche Situationen zu vermeiden und dich stetig weiterzuentwickeln.

Julia ist gut darin, die Schwerkraft auszutricksen und schlecht darin, den Weg ohne Google Maps zu finden. Ihre Leidenschaft für Sprache und hat sie über die Tourismusindustrie zur Kommunikationsbranche geführt, wo sie ein Masterstudium in Digital Marketing und Kommunikation absolviert hat. In den hokify Karriere-Tipps versorgt sie dich regelmäßig mit den wichtigsten Tipps, Tricks und Infos rund um den Arbeitsalltag (inklusive dessen rechtlichen Regelungen) und den Arbeitsmarkt, damit du hoffentlich informierter in dein Berufsleben startest, als sie es anfangs war.

Ausschließlich zur besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung von männlichen und weiblichen Sprachformen verzichtet. Alle Personenbezeichnungen sind demnach geschlechtsneutral zu verstehen.

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