“Vielen Dank für Ihr Interesse an… Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir Ihnen die gewünschte Stelle nicht anbieten können” ist ein Satz, den keiner gerne liest, aber bestimmt jeder von uns kennt. In den meisten Fällen ist der Grund der Absage für einen selbst unklar. Warum hast du den Job nicht bekommen? Machst du etwas bei der Bewerbung falsch oder hattest du einfach diesmal kein Glück? hokify Recruiterin und Bewerbungsexpertin Iris Vavra hat uns verraten, warum Bewerber abgelehnt werden.
1. Stellenanzeige und Voraussetzungen nicht erfüllt
Der einfachste Schritt, der vielen in die Quere kommt, ist die Stellenanzeige richtig zu lesen und die genannten Anforderungen und Voraussetzungen in deine Bewerbung einfließen zu lassen. Für Recruiterinnen ist es wichtig zu wissen, dass du die Muss-Kriterien erfüllst. Wenn du z.B. ein bestimmtes Programm wie Photoshop für die Stelle beherrschen musst, sollte das auch klar in deiner Bewerbung zu erkennen sein. Lies die Stellenanzeige genau - welche Muss-Kriterien solltest du haben und welche sind optional? Besonders die Punkte, welche in der Stellenanzeige weiter oben genannt werden, sind wichtig und es ist dementsprechend sinnvoll, diese in deiner Bewerbung anzusprechen.
#hokifyexertentipp von Iris: Deine Bewerbung sollte einen roten Faden haben und auf den Punkt kommen. Lange und ausführliche Bewerbungen sind nicht nötig, solange du das Wesentliche aus der Stellenanzeige kurz und übersichtlich in deiner Bewerbung aufzeigst.
2. Schlechte Erreichbarkeit und Verlässlichkeit
Genauso wie Unpünktlichkeit beim Vorstellungsgespräch einen schlechten Eindruck macht, wirkt es auch nicht gut, Termine zu verpassen oder mehrmals nicht erreichbar zu sein. Oft melden sich Recruiterinnen per Telefon oder Mail bei dir für den weiteren Bewerbungsprozess. Dafür ist es wichtig, dass du deine Kontaktdaten richtig angibst und möglichst rasch antwortest. Klar ist es nicht schlimm, wenn du mal nicht erreichbar bist oder mit einer Antwort ein wenig länger brauchst, trotzdem sollten sich die Recruiterinnen nicht mehr als zweimal für Termine bei dir melden müssen, da das meistens Desinteresse zeigt.
#hokifyexpertentipp von Iris: Wenn du z.B. weißt, dass du in den nächsten Tagen oder Wochen nicht erreichbar bist, aber ein Anruf oder eine E-Mail von einer Personalverantwortlichen kommen könnte, sorge dafür, dass Sie genau wissen wann und wo du wieder erreichbar bist. In dem du z.B. kurz in der Mailbox erwähnst, dass du gerade nicht erreichbar bist, aber dich ab einem bestimmten Datum wieder meldest oder du eine automatische Abwesenheitsmail einstellst.
3. Unrealistische Gehaltsvorstellungen
In Stellenanzeigen wird meistens ein Mindestgehalt genannt, welches aber in vielen Fällen noch Spielraum für Gehaltsverhandlungen offen lässt. Im Laufe des Bewerbungsprozesses wird oft auch nach deiner Gehaltsvorstellung gefragt oder du schreibst dein gewünschtes Gehalt schon selbst in die Bewerbung. Das ist an sich keine schlechte Idee und du solltest dir auf jeden Fall schon Gedanken zu deinem Gehalt machen. Dabei ist es aber wichtig, dass du kein unrealistisch hohes Gehalt nennst. Wenn du nämlich schon in deiner Bewerbung ein Gehalt erwähnst, das doppelt oder dreimal so hoch ist, wie in der Stellenanzeige beschrieben, wird sich das Unternehmen nicht bei dir melden, da deine Vorstellungen zu sehr vom Unternehmen abweichen. Achte daher darauf, dass deine Gehaltsvorstellungen für die Position passend und gut argumentiert sind - ein guter Richtwert ist es, 10% bis 20 % mehr zu verlangen, als im Inserat angeführt ist.
4. Schlechte Vorbereitung
Eine gute Vorbereitung ist das A und O bei einer Bewerbung und deinem Vorstellungsgespräch. Recruiterinnen rechnen damit, dass du nervös bist und sind dahingehend auch sehr verständnisvoll, trotzdem legen sie Wert auf eine gute Vorbereitung deinerseits. Es ist meistens leicht ersichtlich, ob du dich mit dem Unternehmen und der Stellenanzeige auseinandergesetzt hast. Falls sie das Gefühl haben, dass du unvorbereitet bist, kann das den ersten Eindruck stark beeinflussen und deine Chancen für den Job verringern. Bereite dich daher immer schon im Vorhinein vor, indem du dich über häufige Fragen beim Vorstellungsgespräch, das Unternehmen und die Stelle informierst.
#hokifyexpertentipp von Iris: Oft reicht eine kurze Google-Suche und ein Social-Media-Check, um mehr über das Unternehmen zu erfahren. Was ist der Kern des Business? Wo ist das Unternehmen aktiv? Seit wann gibt es das Unternehmen und welche Werte werden nach außen gezeigt? Das hilft dir nicht nur bei der Bewerbung, sondern auch dabei herauszufinden, ob du wirklich in diesem Unternehmen arbeiten möchtest.
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5. Engere Auswahl
Es liegt nicht an dir - so klischeehaft das auch klingen mag, oft ist das einfach der Fall. Bei vielen Entscheidungen liegt es gar nicht an deiner Bewerbung, sondern an anderen Faktoren - manchmal passt eine andere Person ein wenig besser zum Unternehmen oder der Stelle. Deine Bewerbung kann super gewesen sein, aber oft liegt es an Kleinigkeiten, die du nicht beeinflussen kannst, warum die Konkurrentin und nicht du den Job bekommen hat. Eine Absage ist nie eine Kritik an dich selbst - dieselbe Bewerbung kann bei einem anderen Unternehmen perfekt ankommen und dir in kürzester Zeit eine Einladung zum Gespräch verschaffen.
Feedback
Auf eine Absage zu antworten, wird meistens nicht erwartet, kannst du aber natürlich trotzdem immer machen. Was eine super Idee ist, ist nach Feedback zu fragen. Falls du das Gefühl hattest, dass deine Bewerbung gut war und du nicht nachvollziehen kannst wieso du eine Absage bekommen hast oder du einfach gerne Feedback hättest, schreibe eine kurze Mail an das Unternehmen: “Danke für Ihre Nachricht. Darf ich Sie bitten, mir ein kurzes Feedback zu meiner Bewerbung zu geben, sodass ich meine zukünftigen Bewerbungen dementsprechend optimieren kann. ….Mit freundlichen Grüßen”
Fazit
Eine Absage kann ganz unterschiedliche Gründe haben und ist zwar sehr frustrierend, sie stellt aber nicht das Ende der Welt dar! Achte darauf, dass deine Bewerbung allen wichtigen Formalitäten entspricht (Rechtschreibung, Formatierung, Übersichtlichkeit…), bereite dich gut vor und mit etwas Glück wird die nächste Mail eine Zusage!