Social Media: Fehler & No Gos bei deiner Bewerbung

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Aktualisiert: 10.04.2024 Lesedauer: ca 4min

Frau in der U-bahn

Das Internet vergisst nie - ein Sprichwort, das man oft in der Schule hört, wenn gewarnt wird, dass man nicht alles auf Social Media preisgeben soll. Doch welche Art von Beiträgen kann wirklich im Bewerbungsprozess oder Arbeitskontext gegen dich verwendet werden? Partyfotos, radikale Ansichten und Co. - Das solltest du am besten nicht auf Social Media posten! 

Was sollte ich auf Social Media posten?

Bevor wir zu den No Go’s kommen, ist wichtig zu erwähnen, dass es keine allgemeinen Regeln gibt, was du nicht posten darfst. Solange du hinter deinen Postings stehst und diese auch verteidigen kannst, ist grundsätzlich Vieles erlaubt. Alles was dir schon beim posten peinlich ist, deutet aber eher darauf hin, dass du es nicht posten solltest. Wenn deine Postings jedoch weder dir noch jemand anderem schaden, bist du auf der sicheren Seite! 

Was sollte ich nie auf Social Media posten?

Beiträge, die hasserfüllte, diskriminierende oder beleidigende Inhalte haben, sind schon mal ein klarer Punkt, der Personalerinnen schnell negativ auffallen wird. Darunter fallen beispielsweise viele Beleidigungen in den Captions oder wenn du Bilder postest, die bestimmte Menschengruppen demütigen oder auslachen. Auch illegale Substanzen, z.B. Drogen oder illegale Waffen sollten nicht auf Social Media gepostet werden - hier hast du nämlich nicht nur Probleme für Bewerbungen, sondern schnell auch mit rechtlichen Instanzen. Auch Ansichtspunkte oder Dinge, die deiner angestrebten Arbeit stark widersprechen, können ein Ausschlusskriterium im Bewerbungsprozess sein. Wenn du dich beispielsweise für ein Unternehmen, welches im Gassektor tätig ist, bewirbst und deine Social Media Beiträge sich gegen diesen Sektor mit Demos, Posts etc. aussprechen, kann das ein Nachteil für dich sein. Neben diesen Dingen gibt es auch weitere, die je nach Unternehmen und Branche ein No Go sein können, aber nicht müssen: während Partyfotos und freizügige Bilder für manche Unternehmen ein No Go sein können, kann das andere Unternehmen wiederum gar nicht interessieren. Grundsätzlich kannst du davon ausgehen, dass eher konservative Branchen (z.B. Bankwesen, Recht etc.) vielleicht ein Problem damit haben, während es in eher kreativen Branchen oft kein Problem ist. 

Darf mein Arbeitgeber meine Social Media Kanäle sehen und sie gegen mich verwenden?

Grundsätzlich gilt, dass öffentlich geteilte Informationen in sozialen Medien für jeden sichtbar sind und daher potenziell von deinem Arbeitgeber eingesehen werden können. In diesem Fall gibt es normalerweise keine rechtlichen Bedenken, da du diese Informationen freiwillig veröffentlicht hast. Jedoch wird die Situation komplizierter, wenn es um private oder nicht öffentlich geteilte Informationen geht. Arbeitgeber haben in der Regel kein automatisches Recht, auf solche privaten Informationen zuzugreifen. Es gibt Datenschutzgesetze und -richtlinien, die den Zugriff auf persönliche Daten regeln und sicherstellen sollen, dass Arbeitgeber nicht unberechtigt in die Privatsphäre ihrer Mitarbeiter eingreifen.

Wie kann ich verhindern, dass mein Social Media Profil von meiner Arbeitgeberin gefunden wird? 

Es gibt mehrere Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um zu verhindern, dass deine Social-Media-Aktivitäten auf dich zurückfallen. Zunächst einmal ist es ratsam, einen Benutzernamen zu wählen, der nicht direkt mit deinem echten Namen in Verbindung gebracht werden kann. Das bietet dir eine gewisse Anonymität und erschwert es potenziellen Arbeitgebern, deine Social-Media-Profile leicht zu identifizieren. Außerdem solltest du darauf achten, dass deine verschiedenen Social-Media-Konten nicht miteinander verbunden sind. Oftmals können Personen durch die Verknüpfung von Konten andere Profile sehen, die du vielleicht privat halten möchtest. Um zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten, könntest du auch in Erwägung ziehen, deinen (potenziellen) Arbeitgeber auf allen Social-Media-Plattformen zu blockieren. Beachte jedoch, dass das nicht hundertprozentig sicher ist, da sie andere Konten verwenden könnten, um dein Profil zu sehen. Eine drastische, aber effektive Methode wäre auch, deinen Kolleginnen nicht zu folgen oder mit ihnen zu interagieren. Dadurch minimierst du die Wahrscheinlichkeit, dass dein Profil anderen in deinem beruflichen Umfeld vorgeschlagen wird und somit besser geschützt bleibst. Diese Maßnahmen bieten zwar keine absolute Garantie, dass deine Social-Media-Aktivitäten verborgen bleiben, dennoch können sie dazu beitragen, deine Privatsphäre zu schützen. 

Was, wenn ich auf meine Social Media Kanäle im Bewerbungsgespräch angesprochen werde?

Sollten Fragen zu deinen Social-Media-Aktivitäten während eines Vorstellungsgesprächs aufkommen, ist es wichtig, selbstbewusst und klar zu reagieren. Dein Privatleben bleibt privat, solange es keine gesetzeswidrigen oder arbeitsrelevanten Aktivitäten umfasst. Es ist in Ordnung, zu betonen, dass deine Online-Präsenz und persönliche Ansichten nicht mit deiner beruflichen Tätigkeit verknüpft sind. Eine Möglichkeit, sich vorzubereiten, ist bereits im Vorfeld zu überlegen, wie du deine Social-Media-Nutzung darlegst, insbesondere wenn du Inhalte hast, die möglicherweise diskutiert werden könnten. Zusätzlich kannst du auch immer fragen, inwiefern deine Social Media Aktivitäten deine Qualifikation für den Job beeinflussen. 

Vorteile von Social Media in der Bewerbung 

Social Media kann in der Bewerbungsphase aber auch durchaus von Vorteil sein und dir neue Möglichkeiten eröffnen. Ein großer Vorteil ist die Möglichkeit, Social Media als Portfolio zu nutzen, insbesondere wenn du kreative Arbeiten oder Projekte vorweisen kannst. Durch das Teilen von relevanten Inhalten wie Designs, Bildern, Schreibproben oder anderen kreativen Werken kannst du potenziellen Arbeitgebern einen direkten Einblick in deine Fähigkeiten und Erfahrungen bieten. Außerdem spiegeln deine Social-Media-Profile auch deine Persönlichkeit wider. Arbeitgeber können dadurch einen Eindruck von deinen Interessen, deinem Engagement und deiner Professionalität gewinnen. Ein authentisches und professionelles Auftreten auf Plattformen wie LinkedIn kann dabei helfen, dich als kompetente und motivierte Fachkraft zu präsentieren. Insbesondere Plattformen wie LinkedIn sind darauf ausgelegt, berufliche Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Ein gut gepflegtes LinkedIn-Profil kann dir Zugang zu neuen Jobmöglichkeiten, Brancheninformationen und beruflichen Kontakten verschaffen. 

Fazit

Es gibt keine strikten Regeln darüber, was du posten solltest oder nicht. Dennoch sollten Inhalte vermieden werden, die hasserfüllt, diskriminierend oder illegal sind, da sie sowohl in Bewerbungsprozessen als auch rechtlich problematisch sein können. Eine bewusste Gestaltung deiner Online-Präsenz kann helfen, potenzielle Arbeitgeberinnen zu überzeugen und negative Konsequenzen zu vermeiden.

Xheva (ausgesprochen Tschewa you're welcome) hat ihr Kommunikationswirtschaftsstudium in der Tasche und ist Content Marketing & Communications Managerin bei hokify. In dieser Rolle beschäftigt sie sich hauptsächlich mit den Themen Lehre, Ausbildung und Bewerbung. Damit Kandidat:innen bei der Jobsuche nicht so sehr verzweifeln wie sie, hat sie alle Tipps und Insiderinfos, die sie auch gerne am Anfang gehabt hätte.

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