Pfleger im Fokus: Ausbildung, Tätigkeit, Gehalt

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Aktualisiert: 29.11.2022 Lesedauer: ca 4min

Pfleger im Krankenhaus

Du suchst nach einem verantwortungsvollen Job, bei dem du mit Menschen arbeitest und das Leben Anderer täglich verbesserst? Dann solltest du dich in der Pflege umsehen! Als systemrelevanter Job ist die Pflege eine der job-sichersten Branchen und bietet gleichzeitig einen abwechslungsreichen Alltag. Umgangssprachlich wird, wenn auch nicht mehr zeitgemäß, oft auch von Krankenschwestern gesprochen - erfahre mehr über den Beruf, die Gehaltsaussichten und die dafür notwendige Ausbildung!

Der Beruf

Pfleger zu sein bedeutet, sich um andere Menschen zu kümmern, wenn diese es selbst nicht können. Dazu zählen sowohl alte als auch kranke Menschen und Menschen mit Behinderungen. Die folgenden Eigenschaften solltest du mitbringen, wenn du in der Pflege arbeiten möchtest: 

  • Flexibilität

  • Empathie und Geduld 

  • Körperliche Fitness

  • Körperliche und psychische Belastbarkeit 

  • Kommunikationsfähigkeiten und freundliches Auftreten 

  • Medizinisches Interesse

  • Freude am Umgang mit Menschen 

In der Pflege gibt es, wie in den meisten anderen Branchen auch, viele Spezialisierungsmöglichkeiten. Die folgende Tabelle gibt dir einen Überblick über einige Berufe in der Pflege und deren Spezialisierungen: 

Beruf 

Arbeitsort

Beschreibung 

Krankenpfleger

Krankenhaus, Arztpraxen, Kliniken, Ambulanzen etc.

Pflege und Betreuung kranker Menschen 

Altenpfleger

Altenheim, Tagesstätten etc.

Pflege und Betreuung alter Menschen 

Heilerziehungspfleger

Wohneinrichtungen und Tageszentren für Menschen mit Behinderung

Betreuung von Menschen mit Behinderung und Assistenz im Alltag

Intensivpfleger

Krankenhaus (Intensivstation)

Betreuung von Patienten mit sehr hohem Pflegebedarf z.B. nach Operationen

Heimhilfe bzw. mobiler Pfleger

Mobil - in den Wohnungen der Patienten oft auch freiberuflich 

Betreuung und Assistenz von Patienten in deren Wohnung

Pflegeassistenz 

Krankenhaus, Reha-Zentren, Ambulanzen etc.

Unterstützung von Fachkräften und Ärztinnen, Betreuung der Patienten

Pflegefachassistenz

Krankenhaus, Reha-Zentren, Ambulanzen etc.

Medizinische Unterstützung von Fachkräften und Ärztinnen, medizinische Untersuchungen 

Psychiatrische Gesundheitspfleger

Psychosoziale Einrichtungen, Spital, Pflegeheimen etc. 

Pflege und Betreuung von Menschen mit psychischen Störungen bzw. neurologischen Krankheiten

Kinder- und Säuglingspfleger

Krankenhaus, private Umgebung, Tageszentren etc.

Pflege und Betreuung von Kindern und Babies



Je nach persönlichem Interesse und Fähigkeiten gibt es also viele Möglichkeiten, sich zu spezialisieren und den Arbeitsalltag nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. In Krankenhäusern und Kliniken haben Pflegekräfte Schichtdienst - meist im 12-Stunden-Rhythmus, inklusive Wochenenddienste und Nachtschichten. Wenn du das nicht möchtest, solltest du dich eher nach einer Stelle in Tageszentren, Arztpraxen oder anderen Einrichtungen umsehen. 

Die Aufgaben 

Die Aufgaben in der Pflege sind vielseitig und reichen von alltäglichen Hilfestellungen über organisatorische Aufgaben bis hin zu medizinischen Tätigkeiten. Im Folgenden findest du eine kleine Auswahl: 

  • Unterstützung beim Essen und anderen alltäglichen Aufgaben

  • Begleitung bei Untersuchungen

  • Körperpflege: Hilfe und Unterstützung bei Waschen, Baden, Aufstehen etc. 

  • Kontrolle von medizinischen Werten und Gesundheitszustand der Patienten, z.B. Blutdruck, Temperatur etc. 

  • Mobilisation und Bewegung der Patienten 

  • Wunden versorgen und bandagieren 

  • Bedienung von diagnostischen Geräten z.B. EEG 

  • Verabreichen von Injektionen und Medikamenten nach ärztlicher Anweisung 

  • Beratung und Information von Patienten und Angehörigen 

  • Dokumentation von Pflegeaktivitäten und Gesundheitszustand 

Die Ausbildung

Gesundheits- und Krankenpfleger ist ein reglementierter Beruf, was bedeutet, dass dieser Beruf nur mit der entsprechenden Ausbildung ausgeübt werden darf. Um die Ausbildung zu beginnen, wird ein Mindestalter von 16 oder 17 Jahren vorausgesetzt und oft eine mittlere Reife oder Matura verlangt. Manchmal wird auch ein gesundheitliches Attest verlangt, um sicherzustellen, dass du für den Beruf geeignet bist. Die Krankenpflege bietet auch nach abgeschlossener Ausbildung die Möglichkeit, sich zu spezialisieren und weiterzubilden. 

Ausbildung in Deutschland 

Die Ausbildungen zu Pflegefachkräften sind staatlich geregelt und werden von Berufsfachschulen und Fachschulen angeboten. Sie setzen sich aus einem theoretischen Teil und viel Praxiserfahrung zusammen. Je nach genauem Berufsbild variiert die Ausbildung. Um als Krankenpfleger zu arbeiten, musst du beispielsweise eine dreijährige Ausbildung absolvieren, die mit einer Diplomprüfung abschließt. Machst du beispielsweise die Ausbildung zum Pflegefachmann, kannst du dich im letzten Jahr entscheiden, ob du den Fokus auf Altenpflege oder Gesundheits- und Kinderpflege legen willst. Die Ausbildung für Pflegeassistenzberufe ist meist etwas kürzer und dauert (in Vollzeit) nur 1-2 Jahre. 

Alternativ kann Pflege auch in einem Studium erlernt werden, wobei hier der Fokus eher auf Management-Tätigkeiten und/oder der wissenschaftlichen Arbeit, z.B. Forschung liegt. 

#hokifyerklärt: Berufsfachschulen setzen keine Berufsausbildung voraus, um eine Ausbildung zu beginnen, Fachschulen tun dies schon. Dafür sind die Ausbildungen in Fachschulen oft kürzer und eher für Menschen gedacht, die sich umorientieren wollen. 

Ausbildung in Österreich 

Die Ausbildung für Pflegekräfte dauert 2-4 Jahre und wird von Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege und Erwachsenenbildungseinrichtungen angeboten. Dabei wird in die folgenden Bereiche unterschieden: 

  • Gehobener Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege

  • Pflegefachassistenz (nur für Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung) 

  • Pflegeassistenz

Je nach deiner bisherigen Ausbildung kannst du also mit der Pflegeassistenz-Ausbildung beginnen oder direkt mit der Pflegefachassistenzausbildung einsteigen. Ab 2024 ersetzt das Bachelorstudium “Gesundheits- und Krankenpflege” die derzeitige Diplomausbildung zum Krankenpfleger, die für den gehobenen Dienst in der Gesundheits- und Krankenpflege qualifiziert. 

Das Gehalt

Spätestens seit der Corona-Pandemie ist sich auch der Öffentlichkeit bewusst, dass die Pflege nicht gut genug entlohnt wird. Langsam findet hier jedoch ein Umdenken statt: durch neue Ausbildungen und begleitende Maßnahmen soll das Gehalt in der Pflege Schritt für Schritt angehoben werden.

Gehaltsaussichten in Deutschland

Das Gehalt unterscheidet sich je nach Ausbildungsgrad und Tätigkeiten. Generell sind zwischen 1.700€ und 3.100€ zu erwarten, im Durchschnitt liegt das Bruttogehalt bei 2.412€ im Monat. Der Mindestlohn im öffentlichen Dienst für Hilfskräfte ohne Ausbildung beträgt derzeit 12,55€ (das sind 2.183€ pro Monat bei 40 Stunden). Mit ein- oder zweijähriger Ausbildung als qualifizierte Hilfskraft  liegt dieser bei 13,20€ (monatlich 2.296€ bei 40h-Woche). Als Fachpflegekraft mit 3-jähriger Ausbildung liegt der Mindestlohn im öffentlichen Dienst bei 15,40€ pro Stunde, also 2.678€ im Monat bei 40h. Durch zusätzliche Qualifikationen oder Zuschlagen für bestimmte Arbeiten kann das Gehalt erhöht werden. 

Gehaltsaussichten in Österreich 

Für Pflegeassistenzkräfte liegt das Einstiegsgehalt laut Kollektivvertrag bei 1.450€ bis 2.190€ im Monat. Pflegefachassistenten haben mit 1.500€ bis 2.190€ ein etwas höheres Minimum. Im gehobenen Dienst liegt das Bruttoeinstiegsgehalt bei 1.570€ bis 2.260€. Mit Studienabschluss kannst du mit bis zu 2.860€ als Einstiegsgehalt rechnen. Je mehr Berufserfahrung du vorweisen kannst, desto höher ist natürlich auch das Gehalt. Das Gehalt kann auch mit Zulagen für Schwerarbeit (z.B. auf der Intensivstation) um bis zu 10% erhöht werden. 

#hokifyexpertentipp: Gehalt ist Verhandlungssache! Deswegen solltest du auf jeden Fall regelmäßig dein Gehalt verhandeln und dich gut auf deine Gehaltsverhandlung vorbereiten!

Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Nicht erst seit der Corona-Pandemie herrscht in der Pflege starker Fachkräftemangel. Er hat sich jedoch, durch die dadurch verschlechterten Arbeitsbedingungen und den Dauerstress rasant verschärft. Dazu kommt das steigende Alter der Bevölkerung und die damit hohe Nachfrage nach Pflegekräften in den nächsten Jahren: Pflegefachkräfte werden händeringend gesucht und haben gute Jobaussichten. Besonders durch zusätzliche Aus- und Weiterbildungen wie bspw. die Ausbildung zum Intensivpfleger kannst du dir ein Alleinstellungsmerkmal aneignen, mit dem es dir nicht schwer fallen wird, einen Job zu finden. 

Fazit

Viel Kontakt mit Menschen, große Verantwortung und ein positiver Einfluss auf das Leben Anderer: die Pflege ist ein abwechslungsreicher Bereich und bietet viele verschiedene Möglichkeiten, dich weiterzuentwickeln. Außerdem sind die Berufsaussichten sehr gut und der Job ist krisensicher. Worauf wartest du noch? Finde jetzt deinen Traumjob in der Pflege!

Julia ist gut darin, die Schwerkraft auszutricksen und schlecht darin, den Weg ohne Google Maps zu finden. Ihre Leidenschaft für Sprache und hat sie über die Tourismusindustrie zur Kommunikationsbranche geführt, wo sie ein Masterstudium in Digital Marketing und Kommunikation absolviert hat. In den hokify Karriere-Tipps versorgt sie dich regelmäßig mit den wichtigsten Tipps, Tricks und Infos rund um den Arbeitsalltag (inklusive dessen rechtlichen Regelungen) und den Arbeitsmarkt, damit du hoffentlich informierter in dein Berufsleben startest, als sie es anfangs war.

Deutsche Bundesagentur für Arbeit: Berufsbild Pflege

Pflege.at: Berufe in Pflege und Betreuung (Österreich)

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