Schule abgeschlossen - aber wie geht es weiter? Aus der Vielzahl von Ausbildungsberufen auszuwählen, kann ganz schön schwierig sein: Branche, Karrierechancen, Ausbildungsdauer, Gehalt…das alles ist zu beachten. Wenn du also kurz vor dem Schulabschluss stehst und dich fragst “Welcher Beruf passt zu mir?”, bist du hier genau richtig. Mit dieser Checkliste kannst du ganz easy herausfinden, welcher Ausbildungsberuf zu dir passt und welche Ausbildung du machen solltest!
1. Interesse
Die wichtigsten beiden Fragen, die du dir bei der Ausbildungswahl stellen solltest, sind “Welcher Beruf interessiert mich?” und “Was mache ich gerne?”. Ohne Spaß am Job wirst du ihn weder lange machen, noch Erfolg darin haben. Je nachdem ob du schon eine ungefähre Vorstellung (z.B. die Branche) hast oder nicht, können auch deine Verwandten und Freunde helfen. Hast du Spaß daran, an deinem Fahrrad zu basteln und bist naturwissenschaftlich interessiert, ist eine Ausbildung zur Zweiradmechatronikerin vielleicht eine gute Idee. Kümmerst du dich gerne um Menschen und interessiert dich für Medizin, ist die Ausbildung zur Pflegefachkraft spannend für dich. Auch Dinge, die dir leicht fallen oder in denen du gut bist, können ein Hinweis darauf sein, in welche Richtung es gehen soll. Manchmal hilft es auch, Dinge aufzuschreiben, die du auf keinen Fall machen willst - zum Beispiel “den ganzen Tag in einem Büro sitzen” oder “Viel Kontakt mit Menschen haben”.
#hokifyexpertentipp: Schreib alle Aktivitäten, die dir Spaß machen, auf einen großen Zettel. Das kann von “Schlafen” über Schulfächer, die dir Spaß machen bis hin zu “Schuhe kaufen” alles sein - berücksichtige wirklich jede Kleinigkeit. Du kannst dann versuchen, eine Ausbildung zu finden, die möglichst viel davon zusammenführt.
2. Information
Jetzt, wo du in etwa weißt, was dich interessiert, solltest du dir so viele Informationen wie möglich einholen. Verschaffe dir zuerst einen Überblick über alle Ausbildungsberufe. Oft gibt es für die einzelnen Bundesländer Übersichtsseiten, die die Details der Ausbildungen auflisten. Oder du klickst dich auf einer Job-Plattform (zum Beispiel hokify ;)) durch die verschiedenen Stelleninserate, um herauszufinden, welche Jobs überhaupt existieren. Hast du einige gefunden, die zu deinen Interessen und Stärken passen, kannst du damit beginnen, sie zu vergleichen.
3. Gehalt
Das Gehalt spielt natürlich auch eine Rolle bei der Ausbildungswahl. Auch hier sind Jobinserate deine beste Hilfe. Vergleichst du einige Stellenausschreibungen mit ähnlichen Jobtiteln und Gehaltsangaben miteinander, bekommst du meistens ein gutes Gespür dafür, wie viel man in dem Job verdienen kann. Alternativ kannst du auch bei Vergleichsplattformen berechnen und vergleichen, welche Branchen wie viel bezahlen. Wenn du Informationen dazu findest, solltest du sowohl das Gehalt während der Ausbildung, als auch das Einstiegsgehalt im Beruf danach vergleichen.
#hokifyexpertentipp: Je besser du weißt, wieviel Geld du zum Leben brauchst und wieviel du gerne verdienen möchtest, desto besser kannst du einschätzen, ob du mit dem Gehalt zufrieden sein wirst. Überlege dir also vorab grob, wie viel Geld du gerne hättest und rechne dabei am besten auch schon Dinge wie Miete, Autokosten oder Versicherungen ein.
4. Ausbildungsdauer und -ort
Die betriebliche Ausbildungsdauer beträgt normalerweise zwischen 2 und 3,5 Jahre. In dieser Zeit lernst du alles, was du für deinen gewählten Beruf können musst. Während eine kurze Ausbildung den Vorteil hat, dass sie weniger Theorie beinhaltet und du früher voll ausgebildet bist (weshalb du auch früher mehr verdienst), kann eine längere Ausbildung langfristig die bessere Wahl sein. Dort lernst du mehr Theorie und hast mehr Zeit, deine Fähigkeiten zu verbessern.
Auch der Ort deiner Ausbildung spielt eine Rolle. Manche Ausbildungen gibt es nur in bestimmten Bundesländern oder nur in manchen Regionen, bei anderen ist die Berufsschule vielleicht etwas weiter weg. Manche Jobs gibt es aber auch einfach nur an bestimmten Orten: willst du beispielsweise Bootsbauerin oder Hafenschifferin werden, musst du wohl in der Nähe eines Hafens deine Ausbildung und auch dein Arbeitsleben verbringen. Bist du bereit, für deine Ausbildung oder deinen Beruf umzuziehen, kann dir das viele neue Möglichkeiten eröffnen.
5. Zukunftsfähigkeit des Berufs
Nachdem es um deine Zukunft geht, solltest du dir auch überlegen, ob der Ausbildungsberuf, den du im Blick hast, eine Zukunft hat. Im Laufe der Zeit sind verschiedene Berufe ausgestorben oder durch technische Alternativen ersetzt worden. Auch wenn man natürlich nie vorhersagen kann, welche Jobs in der Zukunft gebraucht werden, kann eine kurze Recherche dazu durchaus Sinn machen. Besonders technische Berufe und Berufe im Gesundheitswesen werden (u.a. aufgrund des Fachkräftemangels) auch in Zukunft sehr relevant sein.
6. Voraussetzungen
Bei der Frage “Welcher Beruf passt zu mir?” schwingt auch immer ein wenig “Welchen Beruf kann ich machen?” mit. Auch wenn es keine rechtlichen Voraussetzungen für den Beginn einer Ausbildung gibt, verlangen die meisten Betriebe mindestens einen Hauptschulabschluss für den Beginn der Ausbildung. Bei wirtschaftlichen Berufen wird oft auch ein Realschulabschluss oder manchmal sogar ein Abitur verlangt. Außerdem setzen viele Berufe körperliche Fitness oder Sprachkenntnisse voraus, die du erfüllen musst, um den Beruf auszuüben. Erfüllst du die Voraussetzungen nicht, kannst du entweder versuchen, dir die notwendigen Fähigkeiten anzueignen oder dich nach einem ähnlichen Ausbildungsberuf umsehen, der diese Voraussetzungen nicht hat. Viele Betriebe legen auch Wert auf gute Noten in den Fächern, die für die Ausbildung gebraucht werden. Schlechtere Noten in Fächern, die die Ausbildung nicht betreffen, sind jedoch meist kein Ausschlusskriterium.
7. Job- und Karrierechancen
Zu guter Letzt gibt es noch einen Aspekt, den du dir ansehen solltest, bevor du dich in die Bewerbung für deine Ausbildung stürzt: die Jobchancen und Karrieremöglichkeiten für diesen Beruf. Während Jobs im MINT- und Pflegebereich meist sehr stark nachgefragt sind, gibt es für hochspezialisierte Handwerksberufe nicht immer gleich viel Nachfrage. Auch wirtschaftliche Ausbildungen haben den Nachteil, dass es meistens viele Bewerberinnen gibt. Idealerweise wird der Job von vielen Unternehmen gebraucht, jedoch gibt es nicht viele Menschen mit der passenden Ausbildung und den richtigen Fähigkeiten dafür. Wenn du gerne in Zukunft mehr Verantwortung übernehmen möchtest, solltest du eine Ausbildung wählen, die dir die Möglichkeit gibt, dich weiterzuentwickeln oder Zusatzausbildungen zu absolvieren.
Fazit
Die richtige Ausbildung zu finden kann tricky sein. Wichtig dabei ist, deine Fähigkeiten, Talente und Stärken im Auge zu behalten und einen Job zu wählen, der dir nicht nur ein gutes Gehalt bringt, sondern auch Spaß macht. Wichtig ist auch, die am Anfang einen Überblick über die verschiedenen möglichen Berufe zu verschaffen und Faktoren wie Gehalt, Ausbildungsort und -dauer, Voraussetzungen Zukunftsfähigkeit und Job- bzw. Karrierechancen zu berücksichtigen.