Die 5 größten Fehler beim Jobwechsel

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Aktualisiert: 22.08.2023 Lesedauer: ca 3min

Mitarbeiterin nach der Kündigung mit Box mit Arbeitsuntensilien

Ein Jobwechsel ist nie einfach - im Gegenteil. Den Job zu wechseln kann, je nach Branche und Arbeitgeberin, tricky sein und länger dauern, als man sich das im ersten Moment vorstellt. Wenn du deinen Beruf wechseln willst, musst du auf einige Dinge achten, um im Nachhinein keine Probleme zu bekommen. Diese 5 Fehler solltest du beim Jobwechsel auf jeden Fall vermeiden! 

1. Entscheidung nicht überdenken 

Die Chefin nervt, die Kolleginnen sind anstrengend und du willst einfach nur weg? Auch wenn das durchaus gute Gründe für einen Jobwechsel sind, solltest du nicht überstürzt deine Kündigung tippen und sofort einreichen. Nimm dir ein wenig Zeit, um über deine Entscheidung nachzudenken, Alternativen zu beurteilen und deine finanzielle Situation abzuklären. Sprich gegebenenfalls auch mit Freundinnen oder deiner Familie über dein Vorhaben, bevor du dich endgültig entscheidest. Besonders wenn es sich um deinen ersten Jobwechsel handelt, kann dir ein Wechsel des Blickwinkels dabei helfen, dich für oder gegen eine Kündigung zu entscheiden

Unser Jobwechsel-Quiz kann dir mit der Entscheidung helfen: Job wechseln oder nicht?

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2. Job zu früh kündigen 

Ein klassischer Rookie-Fehler: Du hast beschlossen, deinen Job zu wechseln und kündigst die Woche darauf, ohne ein unterschriebenes Angebot deines neuen Arbeitgebers zu haben. Hast du vor, dir einen neuen Job zu suchen, solltest du im besten Fall mit deiner Kündigung warten, bis du einen beidseitig unterschriebenen Arbeitsvertrag deines neuen Arbeitgebers hast. Auch wenn du vor hast, dich selbstständig zu machen oder einen ganz anderen Plan hast, solltest du erst kündigen, wenn dir die nächsten Schritte mehr oder weniger klar sind. Selbst wenn du noch ein paar Wochen mehr bei deinem derzeitigen Arbeitgeber bleiben musst, kannst du so einen nahtlosen Übergang garantieren. 

#hokifyexpertentipp: Im besten Fall vergehen keine Tage zwischen deinem Austrittsdatum bei deinem alten Arbeitgeber und dem Eintrittsdatum bei deiner neuen Arbeitgeberin. So bist du durchgehend sozialversichert und die Zeiten zählen durchgehend für deinen Pensionsantritt. 

3. Kündigungsfrist nicht einhalten 

Bei Antritt eines neuen Jobs wird im Arbeitsvertrag eine Kündigungsfrist eingehalten. Gesetzlich muss diese bei einem unbefristeten Vertrag in Österreich zumindest einen Monat für beide Seiten betragen. Sie kann jedoch durch deinen Arbeitsvertrag auf bis zu sechs Monate ausgedehnt werden. Das ist meist bei Management-Positionen der Fall, wenn viel Zeit gebraucht wird, um die Nachfolgerin einzuschulen. Außerdem werden in Arbeitsverträgen oft Kündigungszeiten, zum Beispiel der Erste und der Fünfzehnte des Monats, festgelegt. Das bedeutet, dass du nur zum 1. und 15. kündigen kannst. In Deutschland beträgt die Kündigungsfrist mindestens zwei Wochen zum ersten oder fünfzehnten des Monats, je nachdem wer die Kündigung ausspricht und wie lange du im Betrieb gearbeitet hast. Auch wenn du deine Kündigung schon früher einreichst, gilt sie erst ab dem nächstmöglichen Kündigungstermin und deine Kündigungsfrist beginnt erst dann. In manchen Kollektiv- bzw. Tarifverträgen oder Arbeitsverträgen sind auch bessere Konditionen (z.B. kürzere Kündigungsfrist für dich) festgelegt. 

Hältst du deine Kündigungsfrist nicht ein, kann das weitreichende und vor allem teure Folgen haben. Deine Arbeitgeberin kann beispielsweise Schadensersatz verlangen oder deine Sonderzahlungen einstellen. Deswegen solltest du dich vor deiner Kündigung immer genau über deine Kündigungsfristen und Termine informieren. Alle Infos dazu findest du in deinem Arbeitsvertrag und deinem Kollektivvertrag.

#hokifyexpertentipp: Du solltest immer schriftlich kündigen und alle Rahmenbedingungen (Datum, Unterschrift, Kündigungsfrist) inkludieren, um im Zweifelsfall das genaue Datum belegen zu können. Wie du am besten kündigst und eine Vorlage für ein Kündigungsschreiben findest du in unserem Artikel zur Arbeitnehmerkündigung

4. Gehalt nicht verhandeln 

Ein Jobwechsel stellt im Normalfall die Chance auf ein höheres Gehalt dar. Selbst wenn das erste Angebot deines neuen Arbeitgebers schon über deinem derzeitigen Gehalt liegt, solltest du immer dein Gehalt verhandeln. Das erste Angebot ist nie das Beste - normalerweise kannst du noch bessere Konditionen verhandeln. Achte dabei auch auf Benefits wie Home-Office, Mittagessen oder andere Zusatzleistungen. Im besten Fall bereitest du dich auf die Gehaltsverhandlung vor und überlegst dir vorab eine Strategie, wie du das Beste aus einer Gehaltsverhandlung herausholst. 

5. Im Schlechten auseinander gehen

Egal wie nervig du deinen Job findest oder was du persönlich von deiner alten Chefin hältst: verhalte dich professionell und versuche keinen negativen Eindruck zu hinterlassen. Lästereien, Auseinandersetzungen oder offene Streitereien bringen dir nichts und lassen dich unprofessionell wirken. Stelle sicher, dass deine Aufgaben erledigt sind und bereite deine Übergabe an deine Nachfolgerin vor. Beantworte alle noch offenen Fragen und verabschiede dich von Kolleginnen und Vorgesetzten. Du weißt nie, was dich in Zukunft erwartet und wann du dem Unternehmen und seinen Mitarbeiterinnen vielleicht wieder begegnest. 

Fazit

Der Jobwechsel hält einige Fallen bereit, die du jedoch mit ein wenig Vorbereitung gut umgehen kannst. Achte darauf, deine Entscheidung bewusst zu treffen, deinen Job nicht zu früh zu kündigen und alle Fristen einzuhalten. Außerdem solltest du dein neues Gehalt immer verhandeln und mit deiner alten Arbeitgeberin im Guten auseinander gehen. 

Julia ist gut darin, die Schwerkraft auszutricksen und schlecht darin, den Weg ohne Google Maps zu finden. Ihre Leidenschaft für Sprache und hat sie über die Tourismusindustrie zur Kommunikationsbranche geführt, wo sie ein Masterstudium in Digital Marketing und Kommunikation absolviert hat. In den hokify Karriere-Tipps versorgt sie dich regelmäßig mit den wichtigsten Tipps, Tricks und Infos rund um den Arbeitsalltag (inklusive dessen rechtlichen Regelungen) und den Arbeitsmarkt, damit du hoffentlich informierter in dein Berufsleben startest, als sie es anfangs war.

Alle Infos zur gesetzlichen Kündigungsfrist in Deutschland findest du im Bürgerlichen Gesetzbuch

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