Schlechte Tage bei der Arbeit und unsympathische Arbeitskollegen hatte jeder schon mal. Im besten Fall sind das jedoch Einzelfälle, die dich nicht lange beschäftigen, trotzdem kann es auch vorkommen, dass das schlechte Arbeitsklima und die Probleme mit deinen Kollegen deinen Arbeitsalltag und deine Leistung beeinflussen. Solltest du Probleme mit Kollegen ansprechen? Vielleicht sogar bei deinem Chef? Und was tun bei Problemen mit Vorgesetzten? Wir zeigen dir, wie du bei Problemen mit deinen Kollegen vorgehen solltest, um deinen Arbeitstag angenehmer zu gestalten.
Einfach unsympathisch oder ein Problem?
Die wichtigste Frage, die du dir selbst beantworten musst, ist, ob die Situation einfach auf fehlender Sympathie beruht oder tatsächlich ein Problem für deinen Alltag ist. Man muss nicht jeden mögen und oft ist es die einfachste Lösung, der Person aus dem Weg zu gehen und nur das Nötigste zu reden. Lass dich nicht auf Smalltalk, Provokationen und Sticheleien ein und weiche der Person so gut wie möglich aus. Klar ist das nicht immer möglich, denn schlussendlich soll das nicht deine Arbeit beeinflussen: bei Meetings, Projekten und Co. musst du professionell bleiben. Aber setze dich in anderen Situationen wie der Mittagspause, Raucherpause, Firmenevents etc. weiter weg und halte so den Kontakt mit der Person minimal.
Probleme offen ansprechen
Deine Probleme offen mit der Person zu besprechen, ist oft leichter gesagt, als getan. Meistens ist ein klärendes Gespräch aber eine schnelle Lösung für dein Problem. Wichtig dabei ist, dass du einen kühlen Kopf bewahrst und rational in das Gespräch gehst. Lass die Person wissen, dass du das Problem gerne privat klären würdest, sodass ihr und die Arbeitsatmosphäre nicht darunter leiden. Schildere deine Sichtweise und versuche einen Kompromiss zu finden. Welches Problem hat die andere Person und welches du? Am besten überlegst du dir schon im Voraus, welche Punkte du ansprechen willst, sodass du vorbereitet auf das Gespräch bist. Wichtig ist, dass deine Argumente festen Boden haben - einfach unsympathisch reicht nicht, erkläre in welchen Situationen du dich unwohl fühlst und inwiefern die Art und Weise deines Kollegen, dich und deine Arbeitsleistung beeinflusst. Oft hilft es auch, klar zu sagen, was du dir wünscht - soll die Person vielleicht aufhören, verletzende Witze zu machen? Oder würde es helfen, wenn sie dich nicht mehr bei dem verhassten Spitznamen nennt? Oft merkt dein Gegenüber nämlich gar nicht, dass ihr Verhalten dich verletzt.
HR-Abteilung und Chefin
Falls schon alles aussichtslos erscheint, weil weder das Ignorieren noch das klärende Gespräch reicht, kannst du dich auch immer bei der HR-Abteilung oder deiner Chefin melden oder es bei deinem nächsten Mitarbeitergespräch ansprechen. Auch hier ist es am besten, wenn du dir schon vorab Notizen machst, was du erwähnen willst und so einen kleinen roten Faden für dein Gespräch hast, sodass du in den Emotionen nichts erwähnenswertes vergisst. Gemeinsam mit deiner Chefin oder der HR-Abteilung könnt ihr versuchen, einen Weg zu finden, wie du dich wohler bei der Arbeit fühlst: vielleicht kommt ja ein Abteilungswechsel in Frage oder du musst nicht mehr mit der Person in einem Team arbeiten. Natürlich kann es auch schwerere Folgen für die andere Person geben, falls das Problem größer ist. Deine Arbeitgeberin ist dazu verpflichtet, eine Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der sich keine Person benachteiligt, diskriminiert oder belästigt fühlt.
Diskriminierung und Belästigung
Wenn du bei der Arbeit mit sexueller Belästigung oder Mobbing zu kämpfen hast, musst du das unbedingt melden. Solche Themen sind keine Tabuthemen und du hast jedes Recht, dich bei Vorfällen zu melden und dir Hilfe zu holen. Du kannst Belästigungen solcher Art nicht nur intern bei der HR oder der Chefetage melden, sondern auch bei der Arbeiterkammer (Ö) oder der Bundesagentur für Arbeit (DE). Außerdem können sie dich auch mit vielen anderen Initiativen und Anlaufstellen, welche dir sowohl rechtlichen als auch mentalen Support geben können, verbinden.
#hokifyerklärt: Mit sexueller Belästigung umzugehen ist nicht leicht, denn oft kann man verunsichert sein, ob das was man empfindet überhaupt als sexuelle Belästigung zu sehen ist. Generell gilt aber: sobald du dich sexuell belästigt fühlst, ist es auch als sexuelle Belästigung anzusehen.
Jobwechsel
Diese Option mag sehr drastisch klingen, ist aber vielleicht die richtige Entscheidung für dich. Wenn du dich trotz deiner Bemühungen nicht mehr wohl bei der Arbeit fühlst, kann es an der Zeit für einen Jobwechsel sein. Eine neue Umgebung und neue Personen können dir wieder die Freude für die Arbeit zurückgeben. Und wer weiß, vielleicht wachsen aus deinen Problemen mit (Ex)-Kolleginnen ja noch ganz neue Möglichkeiten für deine Karriere?
Fazit
Probleme mit Kollegen können deine Laune und Lust an der Arbeit vergehen lassen. Es ist aber wichtig, dass du dich bei der Arbeit wohl fühlst, versuche daher ein klärendes Gespräch zuführen oder melde dich bei deinem Team Lead, Chefin, HR-Abteilungen, um so den Problemen zu entkommen.