Muss ich Jobsuchenden eine mobile Bewerbungsmöglichkeit bieten?

von Daniel Laiminger

Aktualisiert: 16.02.2018 Lesedauer: ca 3min

Egal ob Instagram, Flug- und Immobiliensuche, Banking, oder das Versenden von Videos und Bildern via Messaging Diensten, wie WhatsApp - Ein Tag ohne Smartphone ist für viele Personen kaum mehr vorstellbar. Es ist kaum zu glauben, dass die Einführung des iPhones gerade einmal knapp 10 Jahre zurückliegt. Seitdem hat sich unser Konsum- und Kommunikationsverhalten grundlegend verändert: Nahezu jeder besitzt ein Smartphone und verbringt durchschnittlich 3 Stunden pro Tag mit dem mobilen Alleskönner.

Diese technologische Transformation hat natürlich auch vor der Jobsuche nicht halt gemacht. Schon seit einigen Jahren wird das Thema Mobile Recruiting heiß diskutiert, und während die meisten Unternehmen noch immer dabei sind Stellenanzeigen für mobile Endgeräte zu optimieren, verlangen Bewerber schon längst den nächsten Schritt. Laut einer Studie von meinestadt.de zusammen mit Wolfgang Jäger von der Hochschule RheinMain erwarten aktuell bereits 65,8% der Jobsuchenden eine mobile Bewerbungsmöglichkeit. Ebenso fand man heraus, dass 46,6% der Befragten bereits mindestens einmal eine Bewerbung abgebrochen haben, weil die mobile Bewerbung gar nicht möglich war, oder die richtigen Bewerbungsdokumente am Smartphone nicht verfügbar waren. Dementsprechend gehen Unternehmen ohne mobilen Jobsuch- und Bewerbungsprozess heutzutage knapp die Hälfte der interessierten Kandidaten verloren. 

Indeed hebt in einer weltweiten Studie weiters hervor, dass mobile Endgeräte inzwischen für die Mehrheit der gesamten Jobsuchen über alle Branchen hinweg bevorzugt werden. Im Besonderen wird hier die Affinität zur mobilen Jobsuche und Bewerbung vonseiten Jobsuchender im Blue Collar-Bereich (z.B.: Bau, Gewerbe, Industrie) herausgestrichen.

Die Frage, die sich Personalverantwortliche nun stellen müssen ist, wie man Bewerbungsprozesse mobil optimieren kann, ohne in den Recruiting-Abteilungen selbst enormen Mehraufwand zu generieren. Aus den Erfahrungen, welche wir bei hokify in den letzten knapp 3 Jahren mit mobiler Bewerbung und Kommunikation machen konnten, empfehlen wir daher folgende Punkte zu berücksichtigen:

One-Click Bewerbung ist gut für Bewerber, aber nicht für Recruiter.

In der Hektik, es der “Generation Smartphone” so einfach wie möglich zu machen sich für Jobs zu bewerben, kam die viel zitierte One-Click Bewerbung auf. Ein Konzept, das es Jobsuchenden erlaubt tatsächlich mit nur einem Klick Bewerbungen zu versenden. Wir bei hokify haben mit diesem Konzept zu Beginn experimentiert und bald festgestellt, dass zwar Bewerber das Bewerben für unzählige Jobs innerhalb weniger Minuten genießen, jedoch Recruiter sehr schnell darunter leiden, weil die so wichtige Überprüfung der Motivation für eine konkrete Position nicht stattfindet. Auf der anderen Seite ist es auch nicht zielführend sich am Smartphone nachwievor auf seitenlange Anschreiben zu verlassen, um die Motivation der Kandidaten abzufragen. Aus diesem Grund haben wir bei hokify ein auf einer Chat-Applikation basierendes Konzept entwickelt: Um oben genanntes Problem zu umgehen, werden für den Job individualisierte Fragen im WhatsApp-Stil an Bewerber gestellt, die diese vor dem Versenden der Bewerbung beantworten müssen. So wird die Motivation der Bewerber auch mobil abgefragt. Der dabei verwendete Chat Prozess ist aus Apps wie WhatsApp oder Facebook Messenger am Smartphone vertraut und erhöht die Wahrscheinlichkeit von erfolgreichen mobilen Bewerbungen. Zusätzlich bieten wir Bewerbern auch eine mobile Lebenslauf-Erstellung an. Dies verhindert den oben erwähnten Abbruch im Bewerbungsprozess, wenn gerade nicht die richtigen Dokumente bereit stehen, ohne auf den für die meisten Recruiter noch sehr relevanten Lebenslauf verzichten zu müssen.

Bei der Anschaffung neuer Bewerbermanagement Systeme sollte die Integration mit bestehenden Bewerber-Portalen wie hokify gewährleistet sein. 

hokify als ein Beispiel der modernen Bewerbung ist seit knapp 3 Jahren am Markt und in Österreich und Teilen Deutschlands vertreten. Mit Jänner 2018 wurde mit 260.000 aktiven Jobsuchenden innerhalb von nur einem Monat ein neuer Rekord aufgestellt. Dies zeigt die Notwendigkeit für Bewerber für einen ganz auf das Smartphone abgestimmten und durchgängigen Prozess. Bewerber sind es gewohnt sich über die Ihnen vertrauten Bewerberportale zu bewerben und sind in vielen Fällen nicht gewillt die selben Informationen auch zusätzlich im Karriereportal eines Unternehmens einzugeben. Speziell wenn man als Unternehmen auch passiv jobsuchende Personen - wie gerade im Fall dringend gesuchter Facharbeiter - erreichen möchte, kann der Mehraufwand abschreckend auf potenzielle Traumkandidaten wirken. Um Recruitern gleichzeitig einen perfekten Prozess zu bieten und die Übersicht über alle eingegangenen Bewerbungen zu gewährleisten, ist die Integration von Bewerber-Portalen und ATS-Systemen unumgänglich. Aus diesem Grund sollte schon bei der Auswahl von Bewerbermanagement Systemen Augenmerk darauf gelegt werden, ob diese in Zukunft kompatibel mit den modernsten Portalen und Apps der Jobsuche sind.

Zusammenfassend ist zu beobachten, dass mobile Bewerbung und Kommunikation sich in ähnlicher Geschwindigkeit verbreitet, wie zuvor die mobil optimierte Stellenanzeige. Um als Unternehmen den eigenen Personalverantwortlichen die Arbeit zu erleichtern, empfehlen wir beim Setup eines mobilen Bewerbungsprozesses auf eine smartphone-gerechte Motivationsüberprüfung zu setzen sowie die nahtlose Integration von Bewerberportalen in das eigene Bewerbermanagement System zu fördern. In Österreich sind bereits rund 14.000 Unternehmen bei hokify registriert und bieten bei Ihren Jobs einen mobil optimierten Bewerbungsprozess mittels automatisierter Chatabfragen an. Diese Unternehmen erreichen damit eine stark wachsende Userbasis in den Bereichen Handel, Gastronomie/Hotellerie und Gewerbe/Industrie auf dem Gerät, auf dem man sich heutzutage ohnehin schon am meisten aufhält: Am Smartphone.

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