Künstliche Intelligenz im Recruiting im Test

von

Aktualisiert: 19.12.2022 Lesedauer: ca 4min

Künstliche Intelligenz und menschliche Hand treffen sich

Neuigkeiten aus der Ecke der Künstlichen Intelligenz, kurz KI oder im Englischen auch AI (Artificial Intelligence), reißen nicht ab. Der derzeitige Hype dreht sich um KI-Textgeneratoren, die mit wenigen Input-Wörtern oder Keywords Nachrichten, Blogartikel, Konversationen und sogar Entwickler-Code verfassen können. Und das in verschiedenen Sprachen, mit unterschiedlicher Tonalität und schneller, als es ein:e menschliche:r Autor:in je könnte. 

Wir wollten uns selbst davon überzeugen, ob KI-Textgeneratoren wirklich funktionieren und das halten, was sie versprechen. Deswegen haben wir den Praxis-Check gemacht und diesen Artikel nicht nur mit einer, sondern gleich mit zwei verschiedenen Ki-basierten Textbots geschrieben: ChatGPT und Rytr.  

KI im Recruiting - Version 1 (Rytr)

Der Auftrag: Blog Section Writing zum Thema “AI im Recruiting.” Relevante Keywords: AI, Recruiting, HR, Digitalisierung. Tonality: Informativ.

Das Ergebnis: 

KI ist seit langem ein Teil des Rekrutierungsprozesses. Es begann damit, Bewerbungen zu prüfen und zu filtern, hat sich aber mittlerweile zu einem integralen Bestandteil des Rekrutierungsprozesses entwickelt.

Unternehmen nutzen KI, um ihren Einstellungsprozess zu verbessern, indem sie die Fähigkeiten, Persönlichkeitsmerkmale und Erfahrungen der Kandidaten analysieren. Mit diesen Informationen können Personalvermittler bessere Entscheidungen darüber treffen, wen sie interviewen und wen nicht. Es hilft Unternehmen auch dabei, qualifiziertere Kandidaten zu finden, da KI mehr Lebensläufe durchsuchen kann, als Menschen jemals hoffen könnten, in ihrem Leben zu lesen.

Darüber hinaus kann KI Personalabteilungen dabei helfen, zu erkennen, welche Mitarbeiter ihr Unternehmen wahrscheinlich bald verlassen werden, damit sie auf den Verlust von Talenten vorbereitet sind und neue Mitarbeiter einstellen können, bevor sie auf eigene Faust mit der Suche beginnen.

KI im Recruiting Version 2 (Chat GPT)

Der Auftrag: Schreibe einen Text über AI im Recruiting.

Das Ergebnis: 

In den letzten Jahren hat die Künstliche Intelligenz (AI) Einzug in viele Bereiche unseres täglichen Lebens gehalten, einschließlich des Rekrutierungsprozesses. AI-basierte Technologien werden verwendet, um den Rekrutierungsprozess zu automatisieren und zu vereinfachen. AI ist in der Lage, durch den Einsatz verschiedener Algorithmen Daten zu sammeln und zu analysieren, um die besten Kandidaten für eine bestimmte Position zu identifizieren. Auf diese Weise können Unternehmen sicherstellen, dass sie die besten Kandidaten für eine bestimmte Position erhalten.

AI kann im Rekrutierungsprozess helfen, indem sie die Arbeitssuchenden basierend auf ihren Fähigkeiten und Erfahrungen bewertet. Zum Beispiel können AI-basierte Systeme die Erfahrungen und Fähigkeiten eines Bewerbers automatisch analysieren und beurteilen. Darüber hinaus können AI-basierte Systeme dazu verwendet werden, um die Ergebnisse der Bewerbungsgespräche zu analysieren und zu bewerten, um die beste Entscheidung zu treffen.

Darüber hinaus kann AI auch zur Automatisierung des Rekrutierungsprozesses verwendet werden. AI-basierte Systeme können dazu verwendet werden, um die Bewerber zu identifizieren, zu bewerten und zu verfolgen, während sie während des Bewerbungsprozesses weitergeleitet werden. Auf diese Weise können Unternehmen Zeit sparen, indem sie die Rekrutierungsprozesse beschleunigen und automatisieren.

Alles in allem kann AI ein sehr wertvolles Werkzeug für Unternehmen sein, die ihre Rekrutierungsprozesse optimieren möchten. AI kann helfen, die besten Kandidaten zu identifizieren und zu bewerten, während gleichzeitig Zeit und Kosten gespart werden. AI ist ein unverzichtbares Werkzeug, um Unternehmen zu helfen, talentierte und erfahrene Mitarbeiter zu finden und einzustellen.

KI - die Lösung für effizientes Schreiben?

Die beiden oberen Absätze wurden von zwei unterschiedlichen KI-basierten Textprogrammen geschrieben. Beide haben dabei nur die Aufgabe bekommen, einen Text über Künstliche Intelligenz im Recruiting zu schreiben. Binnen weniger Sekunden flimmerten die Texte vor uns auf dem Bildschirm - einfach lesbar und grammatikalisch korrekt. Im ersten Moment waren wir irgendwo zwischen sprachlos und begeistert. Auf den zweiten Blick lässt sich jedoch über die Qualität des Textes streiten: während die erste Version nicht allzu viel Tiefgang in das Thema bietet, gibt zumindest die zweite Version ein wenig mehr Einblick und Information. Trotzdem werden weder Beispiele noch tiefgehende Informationen oder Belege für die Behauptungen geboten. Auch Wortwiederholungen kommen immer wieder vor und machen den Text für Leser:innen repetitiv. Einfache Aussagen werden durch viel Text komplexer dargestellt, als sie es eigentlich sind. Das liegt vermutlich auch am Training der KI - die meisten Textgeneratoren werden mit Online-Texten trainiert, also von Menschen geschriebenen Texten im Internet. 

Vorsicht beim Wahrheitsgehalt

Während bei dem von uns gewählten Thema keine Falschinformationen in den Text eingebaut wurden, kommt dies in anderen Anwendungsfällen häufiger vor. Darauf weisen auch die Produzent:innen hin - besonders bei wissenschaftlichen Quellen und Code können Fehler auftreten. Auch sind die derzeitigen Programme noch extrem limitiert, jedoch gut genug, um einen vertrauenserweckenden Eindruck zu machen und zu beeindrucken. Für wichtige Informationen sollte man sich jedoch noch nicht darauf verlassen, wie auch der Chefentwickler des stark gehypten KI-Chatbots ChatGTP sagt. Dementsprechend seien die Tools großartig für kreative Inspiration und als Ergänzung zu von Menschen geschriebenen Texten, ganz im Alleingang sollten sie jedoch (noch) nicht verwendet werden. 

Anwendung im Recruiting

Auch wenn die Technologie noch nicht fehlerfrei funktioniert, sind die Anwendungsmöglichkeiten enorm. Zusätzlich zu den oben genannten Anwendungsmöglichkeiten in der Datenverarbeitung kann jetzt schon textbasierte AI zur Unterstützung im Recruiting verwendet werden. So können zum Beispiel Stellenanzeigen, Zusammenfassungen, Einladungen zu Bewerbungsgesprächen oder Absagen mittels KI-Chatbot generiert werden. Die folgende Stellenanzeige wurde so verfasst: 

Auftrag/Input: 

Schreibe eine Stellenanzeige für einen IT Developer mit 3.600€/Monat Gehalt. 

Stellenanzeige/Output:

Wir suchen einen IT Developer mit 3.600€/Monat Gehalt. 

Du solltest ein Experte in der Verarbeitung, Analyse und Implementierung von Daten sein, um unser Software-Entwicklungsteam zu unterstützen. Außerdem solltest du ein gutes Verständnis für die Erstellung und den Betrieb von Web- und Desktop-Anwendungen haben.

Voraussetzungen: 

• Erfahrung in der Software-Entwicklung, insbesondere in der Programmierung mit Python, JavaScript, HTML und CSS

• Erfahrung in der Entwicklung relationaler Datenbanken wie Oracle, MySQL und PostgreSQL

• Gutes Verständnis für Cloud-Technologien wie AWS, Azure und Google Cloud 

• Sehr gute Kommunikationsfähigkeiten

• Sehr gutes analytisches Denken

Wenn du an dieser Stelle interessiert bist, sende uns bitte deine Bewerbungsunterlagen, einschließlich Lebenslauf, Referenzen und Gehaltsvorstellungen. Wir freuen uns auf deine Bewerbung.

Eigentlich ja ganz praktisch, wenn die KI die Stellenanzeige schreibt. Natürlich muss auch hier nochmal nachgefasst werden, um relevante Informationen zu ergänzen. Gibt man diese jedoch direkt mit der Aufgabenstellung mit ein, wird auch die Anzeige detaillierter. 

Das denkt hokify über KI-gestütztes Recruiting

Auch hokify CSO Daniel Laiminger sieht Künstliche Intelligenz als eines der wichtigsten Themen, die HR-Professionals in Zukunft beschäftigen werden:

“KI-Textgeneratoren haben zwar ihre Limitationen, können aber in vielen Fällen eine sehr gute Ausgangsbasis darstellen, zum Beispiel bei Stellenanzeigen. Doch die Anwendungsbereiche im Recruiting werden generell immer vielseitiger. Von Kandidat:innen-Targeting (zum Beispiel auf Social Media) über Matching-Algorithmen bis hin zu KI-basierten Chatbots auf der Karriereseite: Künstliche Intelligenz hat enormes Potenzial, Recruiting-Prozesse zu optimieren und die Arbeit von HR-Professionals zu unterstützen. Wir bei hokify arbeiten zum Beispiel gerade an einer KI-basieren Technologie, die es uns erlaubt, Stelleninserate noch gezielter zu kategorisieren um einerseits das Jobsuche-Erlebnis zu verbessern und andererseits noch gezielter Kandidat:innen mit Unternehmen zu matchen.” - Daniel Laiminger, hokify Gründer und Geschäftsführer

Fazit

Auch wenn die Qualität bereits wahnsinnig gut scheint, ist im Umgang mit KI-Textgeneratoren noch Vorsicht geboten. Nicht allen Informationen, die aus einem KI-Text stammen, kann vertraut werden. Als zusätzliches Werkzeug für Inspiration oder gute Formulierungen haben die KI-Chatbots jedoch unglaubliches Potenzial, das auch im Recruiting ausgeschöpft werden kann. 

Julia ist gut darin, die Schwerkraft auszutricksen und schlecht darin, den Weg ohne Google Maps zu finden. Ihre Leidenschaft für Sprache und hat sie über die Tourismusindustrie zur Kommunikationsbranche geführt, wo sie ein Masterstudium in Digital Marketing und Kommunikation absolviert hat. In den hokify Karriere-Tipps versorgt sie dich regelmäßig mit den wichtigsten Tipps, Tricks und Infos rund um den Arbeitsalltag (inklusive dessen rechtlichen Regelungen) und den Arbeitsmarkt, damit du hoffentlich informierter in dein Berufsleben startest, als sie es anfangs war.

Die KI-generierten Texte wurden nicht gegendert, da diese genau wie von dem KI-gestützten Textprogramm geschrieben übernommen wurden.

Tipps für Recruiting & Employer Branding und Stellenanzeigen!

Mehr zum Thema Recruiting

Mehr Artikel für Recruiting, Employer Branding & Stellenanzeigen!

Mehr Tipps zum Recruiting