Generation Alpha im Arbeitsalltag

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Aktualisiert: 24.07.2024 Lesedauer: ca 5min

Vertreterinnen der Generation Alpha

Heute noch auf der Schulbank, morgen schon als Azubis, Lehrlinge und Praktikant:innen in den Betrieben: die Generation Alpha steht schon in den Startlöchern für ihren Eintritt in den Arbeitsmarkt. Geboren zwischen 2010 und voraussichtlich 2025 ist die Generation Alpha, umgangssprachlich auch “Alphas” genannt, die nächste Alterskohorte nach der Generation Z (geboren 1997 - 2009) und den Millennials (geboren 1980 -  1996). Nach Definition ist eine Alterskohorte eine Gruppe Menschen, die in einer ähnlichen Zeit geboren wurde, ähnliche einschneidende Erlebnisse durchlebt hat und demnach auch in gewissen Aspekten ähnlich “tickt” oder ähnliche Werte hat. Diese differenzieren sich meistens von den vorangegangenen Generationen. 

In einem gemeinsamen Projekt mit der Wirtschaftsuniversität Wien wurde die Generation Alpha auf dem Arbeitsmarkt genauer untersucht und vier unterschiedliche Szenarien entwickelt. Im kostenlosen hokify Whitepaper “Gen Alpha im Recruiting und auf dem Arbeitsmarkt” werden die Ergebnisse präsentiert und praxisorientierte Maßnahmen für das Employer Branding und Recruiting der Gen Alpha abgeleitet.

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Generation Alpha: Merkmale 

Auch wenn wir noch nicht alles über die Gen Alpha wissen, können wir einige Aspekte schon jetzt feststellen. Mitglieder der Generation Alpha weisen für gewöhnlich folgende Merkmale auf: 

  • hyperflexibel & mobil

  • hyperdigital & vernetzt 

  • sozialer Zusammenhalt ist wichtig

  • umwelt- und nachhaltigkeitsbewusst

  • visuell geprägt 



Für die Generation Alpha sind Veränderungen an der Tagesordnung - besonders die Technologie gibt ein unglaubliches Tempo vor, mit dem die Alphas mithalten (müssen). Sie sind flexibel darin, sich an neue Entwicklungen anzupassen, sind es jedoch gleichzeitig gewohnt, ihre Umgebung an sich anzupassen: digitales Arbeiten von überall, individualisierte Produkte und automatisierte Services, die auf sie zugeschnitten wurden, sind an der Tagesordnung. Gleichzeitig sind die Alphas die Ersten, die von frühester Kindheit an mit dem Smartphone aufgewachsen sind. Sowohl Touchscreens, als auch Gestensteuerung und Sprachassistenten sind komplett normal für sie - genauso wie die Vernetzung weit über Landesgrenzen hinaus. Das zeigt sich auch beim sozialen Zusammenhalt: Fairness, Solidarität und soziale Gerechtigkeit sind genauso wichtig für die Alphas, wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Trotz großem Wohlstands werden sie in eine Zeit hineingeboren, in der existenzielle Ängste eine große Rolle spielen: Corona-Pandemie, Klimakrise und Kriege prägen die aufwachsende Generation Alpha. Informationen darüber konsumieren sie am liebsten im Videoformat - visuell, einfach konsumierbar und emotional ansprechend eben. 

Gen Alpha im Arbeitsleben 

Ähnlich zu ihrer Vorgängergeneration, der Gen Z, legt auch die Gen Alpha Wert auf Flexibilität, Work-Life-Balance und Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Folgend werden einige Aspekte des Arbeitsalltags der Gen Alpha ein wenig näher beleuchtet. 

Work Culture 

Die Alphas sind es gewohnt, sich konstant weiterzuentwickeln und zu lernen - auch im Arbeitsalltag. Skill-basiertes Lernen und die Weiterentwicklung von Fähigkeiten werden dabei einen höheren Stellenwert einnehmen, als “klassisches” Lernen von Fakten und Infos, weil diese jederzeit abgerufen werden können. Micro-Learnings und ein technologiebasiertes Arbeitsumfeld, in dem Künstliche Intelligenz, Virtual Reality und Sprachsteuerung angewandt werden, um die eigene Produktivität und Kreativität zu steigern, werden von den Alphas vorausgesetzt. 

Flexibles und teamorientiertes Arbeiten steht bei den Alphas ebenfalls hoch im Kurs. Agile Methoden, Selbstständigkeit und Anpassungsfähigkeit sind für sie wichtig, sie setzen jedoch auch voraus, dass sie dabei gut begleitet und geleitet werden. Auch wenn die Grenzen zwischen Privatleben und Arbeit durch die Flexibilität verschwimmen, werden die Alphas, ähnlich ihrer Vorgängergeneration Z, nicht bereit sein, unbezahlte Leistung zu erbringen oder die Arbeit langfristig über ihr Privatleben zu stellen.  

Leadership

“It’s not our job to lead them, it’s our job to set them up so that they can lead themselves”
- Matt Clifford 

Für die Generation Alpha sind Führungspersonen genau das - sie führen, leiten und begleiten ihr Team. Vorgesetzte fallen für sie eher in eine Coaching-Rolle, als die eines klassischen “Chefs”. Empathie und Inklusion sind wichtige Merkmale im Umgang mit der Gen Alpha: Jedes Teammitglied individuell mit den eigenen Bedürfnissen und Herausforderungen zu sehen und darauf einzugehen, ist ein wichtiger Bestandteil des Leaderships von Gen Alpha Teammitgliedern. Auch bei Entscheidungen wollen die Alphas miteinbezogen werden - die Devise ist Vertrauen statt Bevormundung und Begegnung auf Augenhöhe. Das zeigt sich auch darin, wie die Gen Alpha Mentorships sieht und nutzt: statt einer einseitigen Mentor-Mentee-Beziehung können meist beide Generationen voneinander lernen - die Alphas von der Erfahrung und den Fähigkeiten der Mentor:innen, die wiederum von den technischen und digitalen Skills der Alphas. 

Cultural Fit 

Die Jugend der Alphas ist geprägt von Krisen: Corona-Pandemie, Kriege und die Klimakrise setzen ihnen zu. Gerade deswegen sind die eigenen Werte und die Werte des:der Arbeitgeber:in ein wichtiger Punkt bei der Jobwahl: Nur wenn die eigene Tätigkeit erfüllend ist und einen Sinn hat, fühlen sich die Alphas langfristig wohl. Die Werte, die ihnen selbst wichtig sind, müssen auch im Unternehmen gelebt werden: Inklusion & Diversity, Nachhaltigkeit & Klimaschutz und ein offener Umgang mit Mental Health sind den jungen Alphas wichtig. Dementsprechend müssen diese Aspekte im Recruitingprozess mitkommuniziert werden - allerdings nur dann, wenn sie auch wirklich gelebt werden. Als erfahrene Nutzer:innen von Social Media und Co. sind die Alphas sehr trainiert darauf, Greenwashing (oder Pinkwashing oder Diversitywashing) zu erkennen und lehnen dies kategorisch ab. 

Das können Unternehmen tun 

Auch wenn die Generation Alpha noch bei Weitem nicht so präsent auf dem Arbeitsmarkt ist, wie die Vorgänger-Generationen Gen Z und Millennials, werden in den nächsten Jahren die ältesten Alphas ihre ersten Schritte im Berufsleben setzen. Schon jetzt, Beziehungen zu dieser Generation aufzubauen und sich für die Gen Alpha zu sensibilisieren, kann in Zukunft den entscheidenden Vorteil bei der Suche nach Lehrlingen, Azubis und Praktikant:innen machen. Mit diesen drei Schritten können Unternehmen sich auf die Generation Alpha einstellen: 

Information und Sensibilisierung 

Sich zu informieren und intern für die Gen Alpha zu sensibilisieren, kann der erste Schritt sein. Wer sind die Vertreter:innen der neuen Generation und welchen Bezug könnten sie in Zukunft zum eigenen Unternehmen haben? Wie ticken sie voraussichtlich? Was kann man schon jetzt bei der Generation Z im Unternehmen beobachten? Wie relevant sind sie als potenzielle Zielgruppe für Employer Branding in der Zukunft? Welche Werte, die im eigenen Unternehmen schon gelebt werden, könnten für die Gen Alpha wichtig sein? 

Um Antworten auf diese Fragen zu finden, kann es helfen, im eigenen Unternehmen mit Vertreter:innen der Millennials (Elterngeneration der Alphas) und Gen Z zu sprechen. Auch externe Informationen, Studien und Trendforschung können dabei helfen, das Verständnis für die Generation Alpha aufzubauen. 

Klare Kommunikation von gelebten Werten 

Um auch in Zukunft Berufseinsteiger:innen für das eigene Unternehmen zu gewinnen, müssen die eigenen Werte klar nach außen kommuniziert werden. Sowohl im Employer Branding als auch im Recruiting ist es wichtig, die eigenen gelebten Werte klar zu kommunizieren und nach außen zu tragen. Dazu gehören sowohl die eigene Unternehmenskultur und Arbeitsatmosphäre als auch Aspekte wie soziales Engagement oder Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Das hilft zusätzlich dabei, die Beziehung mit der Gen Alpha aufzubauen.  

Technologie berücksichtigen 

Sowohl in der Kommunikation als auch in der Gestaltung des Arbeitsplatzes und Arbeitsumfeldes darf der Stellenwert von Technologie für die Alphas nicht unterschätzt werden. Die richtigen digitalen Kanäle, beispielsweise TikTok oder Discord, sorgen in der Kommunikation dafür, dass Nachrichten auch wirklich bei der jungen Gen Alpha ankommen. Im Alltag der Alphas sind Social Media, Künstliche Intelligenz, Sprachassistenten und Augmented bzw. Virtual Reality tief verankerte Technologien, die ganz selbstverständlich eingesetzt und genutzt werden. Diese Technologien ebenfalls zu nutzen oder zur Verfügung zu stellen, wird in Zukunft ein guter Weg sein, um die jungen Alphas zu erreichen.  

Fazit

Auch wenn es derzeit noch so wirkt als wäre die Gen Alpha noch weit vom Arbeitsmarkt entfernt, lohnt es sich, sich jetzt schon mit ihr auseinanderzusetzen. Ähnlich wie ihre Vorgängergeneration Z werden sie neue Ansprüche mitbringen und andere Arbeitsweisen bevorzugen, als die derzeit auf dem Arbeitsmarkt vertretenen Generationen. Technologie und Flexibilität spielen im Arbeitsalltag eine genauso große Rolle wie Empathie und ein guter Cultural Fit mit dem Arbeitgeber. Mehr Informationen zur Generation Alpha finden Sie exklusiv in unserem Whitepaper “Generation Alpha auf dem Arbeitsmarkt und im Recruiting”:

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Julia ist gut darin, die Schwerkraft auszutricksen und schlecht darin, den Weg ohne Google Maps zu finden. Ihre Leidenschaft für Sprache und hat sie über die Tourismusindustrie zur Kommunikationsbranche geführt, wo sie ein Masterstudium in Digital Marketing und Kommunikation absolviert hat. In den hokify Karriere-Tipps versorgt sie dich regelmäßig mit den wichtigsten Tipps, Tricks und Infos rund um den Arbeitsalltag (inklusive dessen rechtlichen Regelungen) und den Arbeitsmarkt, damit du hoffentlich informierter in dein Berufsleben startest, als sie es anfangs war.

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