Nachhaltigkeit ist längst kein Thema mehr, was nur für Privatpersonen relevant ist. Unternehmen hinterlassen genauso einen ökologischen Fußabdruck und sollten daher über einige Maßnahmen nachdenken, um ökologischer zu handeln. Karin Brust, B2B Marketing, Project- & Partnermanagerin bei hokify und Lara Jagdmann, Marketing Managerin bei d.vinci, unterhalten sich in diesem Interview über Nachhaltigkeit und geben Tipps für Unternehmen. Hier geht´s zum Podcast!
Warum beschäftigt uns Nachhaltigkeit denn gerade eigentlich so?
Mittlerweile haben wir alle verstanden, dass sich unsere Welt mit dem Klimawandel konfrontiert sieht – davor kann man einfach nicht mehr die Augen verschließen. In Deutschland und Österreich ist man von den spürbaren Auswirkungen sicherlich noch lange nicht so betroffen, wie in anderen Teilen der Welt. Es ist essenziell, dass jede:r seinen Beitrag leistet – und sei er noch so klein. Und gerade Unternehmen haben eine gewisse ökologische Verantwortung. “Ich beschäftige mich privat schon länger mit dem Thema Nachhaltigkeit und wollte das auch gerne in d.vinci reintragen. Deswegen habe ich zuerst alleine, später dann mit mehreren Personen, überlegt, was wir als d.vinci für mehr Nachhaltigkeit tun können und es sind ein paar coole Ideen dabei herausgekommen.”, berichtet Lara Jagdmann, Marketing Managerin bei d.vinci - im Laufe des Interviews erzählt sie noch mehr darüber.
Wo fängt Nachhaltigkeit denn eigentlich an?
Nachhaltigkeit fängt schon im Kleinen an. Beim Bewusstsein, dabei Dinge zu hinterfragen. Oder dabei, sich nicht jeden Tag unterwegs Essen in der großen Plastikverpackung zu holen, sondern sich auch mal eine Lunchbox mitzunehmen oder gemeinschaftlich im Büro daran zu denken, das Licht in den Räumen auszuschalten, in denen keine:r sitzt. “Auch im Bereich der HR lassen sich viele Prozesse nachhaltig gestalten - und dazu ist es wichtig auch zu erkennen, welche nachhaltigen Aspekte Kandidat:innen besonders wichtig sind”, erklärt Karin Brust, B2B Marketing, Project- und Partnermanagerin bei hokify. Dazu zählen:
Kandidat:innen erwarten Nachhaltigkeit - vor allem die Gen Z, beispielsweise bekannt mit Initiativen wie fridays for future. Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema in der Gesellschaft, aber auch eine wichtige Aufgabe von Unternehmen hier ihren Beitrag zu leisten. Mit Nachhaltigkeit lässt sich etwas Gutes für die Umwelt tun und gleichzeitig Talente durch dessen Einsatz überzeugen.
CSR corporate social responsibility gehört hier dazu! Als Unternehmen kann man ein Statement setzen und schauen, wofür man sich einsetzen möchte. Man kann nicht alles machen und alles (ver)ändern, aber Initiative für Projekte ergreifen, die wichtig sind.
Nachhaltigkeit ist auch ein Benefit im Zuge des Employer Brandings. Hier geht es nicht um Greenwashing, sondern die nachhaltigen Aspekte authentisch zu präsentieren. Unternehmen wünschen sich einen authentischen Auftritt, der Kandidat:innen in der heutigen Zeit überzeugt. Dazu muss aber auch etwas getan werden, damit man es dort authentisch anführen kann.
Was können Unternehmen denn alles für Nachhaltigkeit tun?
Im Interview fallen unzählige Beispiele, was Unternehmen an nachhaltigen Aktivitäten umsetzen können. Lara berichtet zum Beispiel vom papierlosen Büro, sprich papierverbrauchende Prozesse durch Softwarelösungen zu ersetzen. Dies lässt sich in unterschiedlichen Unternehmensbereichen umsetzen, zum Beispiel durch digitale Zusammenarbeit oder im Zuge des Onboardings, Recruitings aber auch im Talentmanagement. Zudem können sich Unternehmen auch für soziale und ökologische Projekte engagieren und Mitarbeiter:innen bezahlte Social Days zur Verfügung stellen - für externe oder eigene Projekte. “Richtig toll fand ich, als wir die Bepflanzung unserer Dachterrasse als kleines Teamevent gefeiert haben. Wir haben zusammen bienenfreundliche Stauden ausgesucht, Erde geschleppt, gegraben und eingepflanzt - und somit etwas Gutes für unser Teambuilding und für die Umwelt getan.” Doch auch im Alltäglichen kann man auf ressourcenschonenden Umgang mit den kleinen Dingen des Lebens achten. Karin berichtet von einem gemeinsamen Mittagessen, bei welchem die Firma auf einen Caterer setzt, welcher den Müll nach dem Mittagessen wieder abholt und recycelt. Somit trägt jede:r Mitarbeiter:in täglich zur Nachhaltigkeit bei. Auch die Förderung von öffentlichen Verkehrsmitteln anstelle von Firmenparkplätzen lässt sich recht einfach umsetzen und führt zu einer Reduzierung des CO2 Ausstoßes. Im Interview können Sie noch mehrere Ideen und Ansätze anhören. Hier geht´s zum Podcast!
Bild: Lara Jagdmann, Marketing Managerin bei d.vinci und Karin Brust, B2B Marketing, Project- & Partnermanagerin bei hokify
Was kann denn die HR-Abteilung für mehr Nachhaltigkeit tun?
“Ich glaub man kann im Unternehmen, egal ob man in der HR oder einer anderen Abteilung arbeitet, das Thema Nachhaltigkeit vorantreiben, selber mitgestalten oder seinen kleinen eigenen Beitrag leisten.”, sind sich Lara und Karin einig. “Talente erwarten Nachhaltigkeit und lassen sich mit nachhaltiger, guter Kommunikation überzeugen und auch nachhaltig sinnvoll ansprechen. Bei bestehenden Mitarbeiter:innen kann man auch interne Umfragen setzen, um zu erfahren, welche Projekte Mitarbeiter:innen wirklich bewegen und wo sie gerne nachhaltig aktiv werden wollen”, betont Karin. “Personen Raum geben, die sich mit nachhaltigen Initiativen im Unternehmen beschäftigen wollen, ist neben der Digitalisierung von Prozessen besonders wichtig”, stellt Lara fest. Beide sind sich einig: Viele Prozesse in Unternehmen lassen sich nachhaltiger umsetzen. Im administrativen Bereich lassen sich Lohnabrechnungen beispielsweise via E-Mail statt via Post versenden oder Meetings können vollkommen ohne Papier, sondern digital abgebildet werden.
Was sollte man vermeiden, wenn man als Unternehmen nachhaltiger werden möchte?
Nachhaltigkeit kann sehr divers gedacht und umgesetzt werden. Es beginnt damit, die kleinen Dinge wertzuschätzen und zu verändern und ist umso erfolgreicher je mehr Individuen in den Prozess miteinbezogen und gehört werden. Was man vermeiden sollte: Greenwashing! Lara erklärt: “Tut nichts, nur um euer vermeintlich schlechtes Gewissen zu beruhigen. Nehmt lieber die kleinen Aktionen in Angriff und hängt diese nicht an die große Glocke – und macht lieber mehrere kleine Aktionen übers Jahr, als eine große Spende zum Jahresende, um das Thema Nachhaltigkeit „abzuhaken“. Das funktioniert so nämlich nicht. Wenn Nachhaltigkeit im Unternehmen ankommen und gelebt werden soll, geht das nur langfristig.” Greenwashing hilft weder der Umwelt noch dem Unternehmen. “Spätestens wenn Mitarbeiter:innen beim Unternehmen starten und merken, dass der Schein trügt und die Darstellung überhaupt nicht stimmt, kommt es zu einem Umdenken. Das fördert weder die Mitarbeiterbindung von aktuellen Mitarbeiter:innen noch trägt es zu einem guten Außenauftritt für zukünftige Teammitglieder bei”, erklärt Karin. Nachhaltigkeit kann man also einfach mal im Kleinen testen, dann umstellen und leben. Dann kann man miteinander etwas verändern.