Zeitausgleich: Definition, Krankenstand & mehr

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Aktualisiert: 05.12.2023 Lesedauer: ca 2min

Frau liest auf einer Liege

Kannst du an manchen Tagen mehr arbeiten, um an anderen frei zu bekommen? Die Arbeitszeit ist in Deutschland klar gesetzlich geregelt, daher gibt es auch klare Vorschriften zum Zeitausgleich. Was genau Zeitausgleich ist, wie sich Zeitausgleich und Krankenstand beeinflussen und mehr erklären wir dir! 

Was ist Zeitausgleich?

Zeitausgleich ist eine Möglichkeit, Überstunden durch freie Zeit auszugleichen, statt sie finanziell abzugelten. Das bedeutet, wenn du Überstunden geleistet hast, kannst du diese Zeit später als bezahlte Freizeit nehmen, statt sie als Geldauszahlung zu erhalten. 

#hokifyerklärt: Arina arbeitet in einem IT-Unternehmen und hat in den letzten 5 Wochen viele Überstunden angehäuft, um ein wichtiges Projekt abzuschließen. Sie hat 20 Stunden mehr als ihre Normalarbeitszeit vorhersieht, gearbeitet. Da sie einen Normalarbeitstag von 5 Stunden hat, nimmt sie sich 4 Tage Zeitausgleich, um die Überstunden abzubauen. 

Wenn du Überstunden gemacht hast, kann Zeitausgleich eine attraktive Option sein. In Deutschland gelten bestimmte Regeln für die Anhäufung und Nutzung von Überstunden:

  • Höchstgrenzen: Innerhalb eines Zeitraums von 6 Monaten darf die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit nicht mehr als 8 Stunden betragen. Sollte die Arbeitszeit auf 10 Stunden pro Tag ausgedehnt worden sein, muss innerhalb dieses Halbjahres ein Freizeitausgleich erfolgen.

  • Zeitausgleichsfrist: In der Regel sollte der Zeitausgleich innerhalb von drei Monaten nach dem Entstehen der Überstunden genommen werden. Andernfalls könnte deine Arbeitgeberin die Auszahlung der Überstunden in Erwägung ziehen.

Zeitausgleich nehmen 

Die Beantragung von Zeitausgleich ist in der Regel unkompliziert, erfordert jedoch die Einhaltung bestimmter Schritte:

  • Absprache: Sprich mit deiner Vorgesetzten über die Möglichkeit von Zeitausgleich. Klärt gemeinsam, wann und wie du die ausgefallenen Stunden ausgleichen möchtest.

  • Zustimmung des Arbeitgebers: Deine Arbeitgeberin muss dem Zeitausgleich zustimmen. Du darfst nicht ohne Zustimmung deiner Arbeitgeberin Zeitausgleich nehmen. Dein Vertrag oder Tarifvertrag sehen genaue Bestimmungen zum Zeitausgleich vor. 

  • Aufzeichnung der Arbeitszeit: Es ist ratsam, dass du deine Arbeitszeit auch selbst aufzeichnest und so immer schriftlich bestätigen kannst, wann und wie viel du arbeitest. Alles zur Arbeitszeiterfassung erfährst du hier.

  • Schriftlicher Antrag: Es ist ratsam, den Zeitausgleich schriftlich zu beantragen, um Missverständnisse zu vermeiden. In diesem Antrag sollten die genauen Daten und Zeiten des Zeitausgleichs festgehalten werden. Oft gibt es auch ein System oder einen genauen Prozess, der die Antragstellung regelt. 

Zeitausgleich und Krankenstand

Ein Freizeitausgleich ist kein Urlaub, daher gelten auch nicht dieselben Regeln. Wenn man während des Urlaubs krank wird, verliert man keine Urlaubstage und kann in Krankenstand gehen. Das ist bei einem Zeitausgleich nicht der Fall, falls du während deines Zeitausgleichs krank wirst, kannst du dir den Tag nicht “gut schreiben” und nochmal wiederholen. 

Fazit 

Zeitausgleich ist eine flexible Möglichkeit, Überstunden auszugleichen. In Deutschland gelten klare Regeln für die Nutzung von Zeitausgleich, darunter Höchstgrenzen für Überstunden und die Zustimmung der Arbeitgeberin.

Xheva (ausgesprochen Tschewa you're welcome) hat ihr Kommunikationswirtschaftsstudium in der Tasche und ist Content Marketing & Communications Managerin bei hokify. In dieser Rolle beschäftigt sie sich hauptsächlich mit den Themen Lehre, Ausbildung und Bewerbung. Damit Kandidat:innen bei der Jobsuche nicht so sehr verzweifeln wie sie, hat sie alle Tipps und Insiderinfos, die sie auch gerne am Anfang gehabt hätte.

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